Vorwort zur ersten Auflage.
Die vorliegende „Erdkunde für Volks- und Mittelschulen" ist auf
Grund des neuen Lehrplans für die Frankfurter Bürgerschulen be-
arbeitet worden. Was die Stoffauswahl betrifft, so hat natürlich
Teutschland die eingehendste Berücksichtigung gefunden. An dem Bei-
spiel von Frankfurt a. M. wollten die Verfasser zeigen, wie die engere
Heimat auf der Oberstufe noch einmal zu vertiefter Behandlung gelangen
soll. Ferner sind die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Ver-
hältniffe Deutschlands nach der Besprechung der einzelnen Landschafts-
gebiete zusammenhängend dargestellt. Bei den außerdeutschen Ländern
Europas und den fremden Erdteilen haben wir die Beziehungen zu
Deutschland nach Möglichkeit betont. Die deutschen Kolonien erfuhren
eine ihrer Bedeutung entsprechende ausführlichere Behandlung. In der
mathematischen und der allgemeinen Geographie haben wir uns auf das
Notwendigste beschränkt.
Die Anordnung des Stoffes erfolgte nach Landschaftsgebieten, da
nur auf dieser Grundlage der innere Zusammenhang der einzelnen Er-
scheinungen deutlich zutage treten kann. Überall suchten wir die politischen,
wirtschaftlichen uud kulturellen Verhältniffe eines Erdraums aus deu
von der Natur gegebenen Verhältnissen abzuleiten oder durch dieselben
zu erklären. Um diesem Grundsatz gerecht werden zu können, mußte
auch das geologische Moment in Betracht gezogen werden. Doch be-
schränkten wir uns dabei auf das leicht Faßliche.
Der synthetischen Anordnung des Stoffes entspricht es, daß die
Übersicht über die einzelnen Erdrünme der eingehenden Behandlung
derselben folgt und nicht, wie sonst üblich, vorausgeht. Die eingefügten
Skizzen und Abbildungen dürften wohl vielen als Veranschaulichungs-
mittel willkommen fein.
Den fremden Eigennamen haben wir, soweit es uus nötig erschien,
die Aussprachebezeichnung beigefügt. Da wir uns hierbei aber der
deutschen Lautzeichen bedienen mußten, konnten wir die den fremden
Sprachen eigentümlichen Laute nicht immer mit der wünschenswerten
Deutlichkeit zum Ausdruck bringen. Für die Volksschule fällt dies
weniger ius Gewicht. An Schulen mit fremdsprachlichem Unterricht