46 Lothar III. Konrad III. §§. 12, 13.
Investitur. Erst 1122 beendete das Worms er Concordat (mit
Calixtns II.) den 50jährigen Jnvestitnrstreit, indem Heinrich wenig-
stens in der Form nachgab und einwilligte, die Belehnung mit den
weltlichen Gütern nicht mehr durch geistliche Jnstgnien (Ring und
Stab) sondern durch Ueberreichung des Scepters zu ertheilen. % '
S. 12.
Das deutsche Reich unter Lothar III., dem Sachsen,
1125-1137.
Nach Heinrich's V. Tode erwartete sein Neffe, der Hohenstaufe Her-
zog Friedrich von Schwaben, die Krone; aber die deutsche» Fürsten
wollten das Wahlrecht unzweifelhaft machen und zugleich keinen zu
mächtigen Fürsten wählen. Der Erzbischof von Mainz, welcher der
Hauptgegner Heinrich's V. und seiner Partei gewesen war, lenkte die
stürmische Wahl ans Lothar, Herzog von Sachsen, der die Beseiti-
gung seines schwäbischen Nebenbuhlers durch bedeutende Zngeständ-
nisse (Investitur erst nach der Weihe) erlangte. Lothar gab seine
einzige Tochter (mit der Anwartschaft aus Sachsen?) Heinrich dem
Stolzen, Herzog von Baiern, aus dem Hause Welf. Indem er mit
dessen Hülfe den Hohenstaufenschen Brüdern, Friedrich von Schwaben
und Konrad, die Reichsgüter zu entreißen suchte, welche Heinrich V.
im Kampfe mit seinen Gegnern eingezogen und wie einen Privatbesitz
auf jene seine Neffen (die Hohenstaufen) vererbt hatte, legte er den
Grund zu den langjährigen Kämpfen zwischen den beiden mächtigsten
Fürstenhäusern Deutschlands, den Hohenstaufen und den Welsen.
Für wichtige Dienste, welche Albrecht der Bär, Sohn des Grafen
von Ascanien (oder Anhalt) zu Ballenstädt (und der Tochter des
sächsischen Herzogs Magnus), dem Kaiser auf dessen Römerzuge ge-
leistet hatte, erhielt er 1133 die erledigte Markgrafschaft Nord-
sachsen, die er nach der Eroberung des wendischen Landes jenseits
der Elbe Mark Brandenburg nannte.
§■ 13.
Das deutsche Reich unter den Hohenstaufen (oder Staufen),
1138-1254.
1. Konrad III., 1138—1152.
Nach Lothars Tode wurde nicht sein mächtiger (aber wegen
seines Hochmnthes bei den Fürsten verhaßter) Schwiegersohn Heinrich