vorbencht.
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genommen wird daß man also von dem garstigen
Gestancke, den die Stein Kohlen in Holland ma¬
chen , hier zu Lande verschonet ist. Bey trvckncm
Wetter ist es ein Plaiiir, in diesem Lande zu reisen,
weil man immer aus einer schönen Stadt in die
andere kommt: Wenns aber starck geregnet hat,
so sind die Land-Straffen fast nicht zu gebrauchen.
Es haben deswegen eimge Generals cme Ordon¬
nance gernacht, daß die Moul^uetirer allemahl
ein paar Schuhe im Vorrathe haben muffen, da¬
mit sie im Marche nicht gehindert werden, wenn
etwan die alten Schuhe im Drecke stecken blie¬
ben.
Sonst ist dieses Land sehr geschickt, ein THEA-
TRUM BELLI abzugeben, weil es den grösten Ar¬
meen weder an Proviarrke noch an Kriegs-Mum-
tion fehlen kan, da alle Städte und Festungen
mit Magazinen cmgesüllet sind, und da die Zufuh¬
re von der See-Seite rricht kan gehemmet werden.
Seit vier Jahren ist es beym itzigen Kriege von
denFrantzosen und der Alihrten Armée sehr mitge¬
nommen worden, nnî> mancher Einwohner da¬
durch am Bettel-Stab gerathen.
III.
Von den Einwohnern.
Die Einwohner sind aller Orten wohlgemachte
Leute, die eine gute Taille und einen gesunden
Leib haben. Darbey sind sie geschickt zu allen Pro-
feßionen, arbeitsam, geduldig, von lustigem Hu¬
meur, treu und redlrch, und auch gegen dleFrem¬
den leutselig und höflich Ihr Hauptwerck aber tst
die K'auflnanschaft, und in allen Städten blühen
die Manutacturen.
Das