Object: Die Kämpfe um die deutsch-italienischen Grenzgebiete (H. 143)

12 I. Südtirol und die Grenzgebiete 
werden. Ich grüße Meine kampfbewährten, siegerprobten Truppen, Ich ver¬ 
traue auf sie und ihre Führer! Ich vertraue auf meine Völker, deren bei¬ 
spiellosem Opfermute Mein innigster väterlicher Dank gebührt. Den All¬ 
mächtigen bitte ich, daß er unsere Fahnen segne und unsere gerechte Sache 
in seine gnädige Obhut nehme." 
B. Nationale Verhältnisse. 
Die deutsche Besiedlung. 
a) Urkundliche Nachrichten. 
a) 1124 Aug. 5. Arco. Bischof Altmann von Trient erteilt den Einwoh¬ 
nern von Reif (Riva) in Gegenwart zahlreicher „deutscher und lateinischer" 
Zeugen, davon 17 mit deutschen und drei mit italienischen Hamen, die (Erlaub¬ 
nis, ein Schloß zu bauen (hormaqr, Gesch. v. Tirol. Tübingen 1808, 1,1, S. 67). 
ß) 1166 Mai 13. Kloster Wald (bei Persen). Die Ältesten des Fleckens und 
des ganzen Bezirkes persen beschließen namens der Bewohner von persen und 
einer großen Zahl namentlich angeführter Gemeinden des Bezirkes, sich und die 
ganze Gemeinde unter den Schutz der Stabt Vicenza zu stellen und eidlich zu 
versprechen, daß die Bewohner des ganzen Bezirkes treue Diener der Stadt sein 
und sie im Kriege unterstützen wollen unter der Bedingung, daß die vicentiner 
ihnen gestatten, nach ihren Gesetzen und alten Gewohnheiten zu leben, wie sie 
nach Menschengedenken seit 100, 200 oder 300 Jahren nach salischem und 
langobardifchem Recht gelebt haben, und daß sie nicht in einen Krieg gegen 
das (römisch-deutsche) Reich und die Kirchen von Trient und Feltre geführt 
werden (13, II, 5; vgl. 6,435). 
y) 1167 Febr. 10. Panigal bei Verona. K. Friedrich I. belehnt den Bischof 
stlbert von Trient mit Schloß und Herrschaft Garda unter der Bedingung, daß 
der Bischof keine Lombarden oder Veroneser für die Hut des Schlosses bestelle 
(8, 36). 
S) 1225 März 9. Lizzayia (f. Rovereit). Jakobin von Lizzana bestellt 
in Gegenwart der Gemeindevertreter den Manfred von Lizzana zu feinem Ver¬ 
walter, damit er in der Pfarre Lizzana auf dem Berg und in der (Ebene den 
„deutschen und lateinischen" Bewohnern Recht spreche (Zotti, Storia della valle 
Lagarina. Trento 1862, I, 467). 
t) 1216 Febr. 16. Bischof Friedrich von Trient verleiht Ulrich und Hein¬ 
rich von Bozen den Berg Costa (Tartura zwischen Folgaria und Tenta zur 
(Errichtung von 20 und mehr Höfen für brave und tüchtige Bauern, unter welche 
(Erdreich, Berg und Wiese gegen einen bestimmten Zins zur Urbarmachung auf¬ 
geteilt werden soll1 (8,304). 
f) 1388 Juli 17. Mailand. Galeazzo Visconti, kaiserlicher Reichsvikar 
und Herzog von Mailand, bestätigt, nachdem er sich über die Deutschen in den 
Bergen bei Vicenza2 erkundigt, deren Steuerprivilegien (Jahrb. d. Lit., tvien 
1847, 120. Bö , ctnzeigeblatt 20). 
1 Beachte, daß öie Belehnten aus der damals gewiß schon deutschen Bozener 
Gegenö stammten. 
2 Die Bewohner der Sieben Gemeinden. Diese werden zum erstenmal 
in einem Privileg Can Grandes I. della Scala, Reichsvikars von Vicenza (f 1329), 
erwähnt. Tin Privileg von 1339 führt die Sieben Gemeinden mit Kamen an: 
Rozzo (deutsch Rotz), ctftago (Sleghe), Roane (Roban), Gallio (Ghel), Fozza 
(vüfche), (Enego (Genebe, Gegen (Eben) und Lusiana (Lusan). — 1404 bis 1797 
untersten Öen sie öer Republik Venedig, von 1797, bzw. 1815 bis 1866 gehörten 
sie zu Österreich.
	        
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