Full text: Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung

§• 31. 32- B. Die griechische Welt. 27 
öott Zoroasters Lichtreligion, aber ohne die schwärmerische Unduldsamkeit sei- 
nes Vorgängers Kambyfes. Darms theilte sein Reich in Statthalter- 
(Satrapien), ordnete das Steuerwesen und führte große Krieae 
Seme Waffen waren jedoch nicht immer siegreich. Als er die nomadischen 
Umwohner der Steppenländer von der untern Donau bis zum Dnepr sBo- 
rysthenes) , die den Namen Scythen führten, mit Krieg überzog, wichen 
diese nnt ihren Heerbett und Zelten zurück und gaben ihre öden Felder den 
Feinden preis, welche aus Mangel an Nahrungsmitteln bald an den Rand des 
Untergangs kamen und, von den Scythen verfolgt, einen höchst beschwerlichen 
Nuckzug über die Donau antreten mußten. 
§. 31 Die einfachen Sitten und die kriegerische Tugend der Perser 
arteten bald aus Die prachtvolle Hofhaltung, wo Schaaren von Hof- 
beamten und pnefterlichcn Rathen, von Dienern und Trabanten von dem Mark 
des Landes zehrten, vernichtete den Wohlstand der Provinzen. Die köniqliche 
Tafel war nut den ausgesuchtesten, aus fernen Gegenden herbeiaeführten 
Speisen und Getränken besetzt. Ein Schwärm von prunksüchtigen und ranke- 
vollen Frauen, die zur Bestreitung ihres Putzes und ihrer 'Kleiderpracht oft 
dle Einkünfte ganzer Städte und Landschaften angewiesen bekamen, erhöhte 
die Verschwendung und Ueppigkeit. Der Hof wechselte nach den Jahreszeiten: 
den Wmter brachte er m dem heißen Babylon zu, den Frühling in Susa 
den Sommer in dem kühlen Ekbatana mit seinen quellenreichen sckattiäen 
Vaumpflanzungen Zahlreiche Garten an lagen und Parks (Paradiese) 
Fruchtfelder zur Obstzucht und Thiergärten mit gehegtem Wild dienten dem 
verfeinerten Lebensgenuß und der Jagdliebe der persischen Könige bei ihrein 
wechselnden Aufenthalt. Die Statthalter der Provinzen ahmten den Luxus und 
die Verschwendung der königlichen Hofhaltung nach zum Verderben der Länder 
die durch keine Gesetze, durch keinen geregelten Rechtszustand gegen Willkür und 
Despotismus geschützt waren. — Uebrigens war das unermeßliche Perserreich 
nur eme Anhäufung ungleichartiger Bestandtheile, wo die verschiedensten 
Fitten, Einrichtungen, Nationalitäten nebeneinander bestanden, ohne inneres 
Band, ohne Kraft und Halt. Selbst im Heerwesen bewahrten die verschie- 
denen Völkerschaften ihre nationale Tracht, Bewaffnung und Kriegsweise. 
In Wissenschaft und Literatur haben bie Perser wenig geleistet• daqeacn 
beweisen die großartigen Ruinen von Persepolis mit ihren Säulen 
Marmortreppen und Wänden voll Bildnerei, daß sie in der Baukunst und 
Bildhauerei nicht hinter andern Völkern des Morgenlandes zurückstanden. 
B. Die griechische Welt. 
1. Geographische Ueb erficht. 
a) Das hellenische Festland. 
im ^^^chkiiland bildet den südlichen Theil einer großen Halbinsel, die 
reift, °n c" ,urn^ zusammenhängend, im Süden schmal, unregelmäßig und buchten- 
laii^U f* :lßie?n Gebirgszügen durchschnitten, besteht sie aus Berg- und Hügel- 
Gea«,!. CU/t, -rtC . ^'anb in eine Menge kleiner, abgeschlossener und gesonderter 
Gru'6'i'n? Jl 1/ bte Entstehung vieler getrennten Staaten begünstigten. — 
töfconn?« ? «> Nordgriechenland, Mittelgriechenland und Pe- 
\ F'«SJ bcmeqjenlanb besteht aus dem rauhen Gebirgsland 
Süden bofiU1! ikU ic^aitcn- Zwischen beiden Ländern zieht von Norden nach 
wilde, zackige, fast immer beschneite Felsengebirge des Pindus. Thes-
	        
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