Full text: Deutsche Geschichte im Mittelalter (Teil 3)

Lothar und Konrad III. 
51 
Obwohl der Kreuzfahrerstaat den Charakter eines Kriegerstaats hatte, Handel, 
erblühte doch bald auch ein gewinnbringender Handel. Italienische 
Kaufleute besonders waren es, die sich in den Küstenstädten ansiedelten und 
orientalische Waren nach Enropa ausführten; und italienische Städte vor 
allen bereicherten sich durch den Handelsverkehr mit dem Morgenlande. 
3. Die Zeit der Hohenstaufen. 1125 —1250. 
Lothar und Konrad III. 
§ 54. Lothar. Nach Heinrichs V. Tode hätte sein Nesse, Friedrich 
von Hohenstaufen, Herzog von Schwaben, den nächsten Anspruch 
auf die Krone gehabt. Aber die Fürsten wählten den Herzog Lothar 
von Sachsen, für welchen die kirchliche Partei eintrat. Dieser hatte 
lange mit Friedrich von Schwaben und dessen Bruder Konrad zu 
kämpfen. 
In Rom erhielt Lothar die Kaiserkrone. Bedeutsam war es, daß er 
1134 Albrecht den Bären aus dem Geschlechte der Askanier mit der su&refit 
Nordmark, der heutigen Altmark, belehnte. Durch die Eroberungen, die 1134. 
dieser in der Folgezeit in den Havellanden machte, entstand die Mark 
Brandenburg. 
§ 55. Konrad III. Nach Lothars Tode wurde nicht sein 
mächtiger und ehrgeiziger Schwiegersohn, der Welse Heinrich der 
Stolze, gewählt, der mit Bayern nunmehr das von Lothar geerbte 
Sachsen vereinigte, sondern der jüngere der beiden stausischen Brüder, 
Konrad, erhielt die Krone. Er war ein tapferer Ritter, aber kein Staats- 
mann; die Regierung dieses ersten hohenstausischen Königs brachte dem 
Reiche wenig Segen. Für seine erste Aufgabe hielt er es, Heinrich 
dem Stolzen eines seiner Herzogtümer zu nehmen. Da dieser den Weisen. 
Gehorsam weigerte, so tat er ihn in die Acht, und es erneute sich der 
Bürgerkrieg. Währenddessen starb Heinrich; für seinen zehnjährigen Sohn 
Heinrich, der später der Löwe benannt wurde, führten seine Ver- 
wandten den Krieg weiter. Als damals Konrad die Stadt Weinsberg 
durch eineu Sieg über feine Feinde zur Ergebung zwang, soll er den 
Frauen gestattet haben, die Stadt zu verlassen und ihren wertvollsten Besitz 
mitzunehmen; da trugen sie, wie berichtet wird, auf dem eigenen Rücken 
4*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.