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den Kolonisten nach Thurii ging, aber seit der sizilischen Kata¬ 
strophe wieder in Athen lebte, *j* 379. — Zeitgenossen des pelo- 
ponnesischen Krieges waren auch die berühmten Maler Zeuxis 
aus Heraklea, Parrhasios aus Ephesos, der längere Zeit in 
Athen lebte, und Timanthes aus Sikyon. 
Zweiter Abschnitt. 
Spartas Alleinherrschaft und die Einmischung 
des Auslandes (404 — 387). 
§ 31. Spartas Gewaltherrschaft und Athens Befreiung. 
1. Durch den steigenden Geldzufluß, die zunehmende Ungleich¬ 
heit des Besitzes, den Hochmut der dorischen Herrengeschlechter 
war Spartas sittliche Kraft längst gelockert. Mit oligarchischer, 
selbstsüchtiger Starrheit im Innern verband sich eine rohe Gewalt¬ 
politik nach außen. In den Städten der neu erworbenen Bundes¬ 
genossen wurden spartanisch gesinnte Oligarchen eingesetzt, in 
Elis die Demokratie vernichtet, die Messenier aus Naupaktos ver¬ 
trieben und überall die Besiegten mit grausamer Härte bestraft. 
Unter Lysanders Einfluß wurden in Athen 30 spartanisch 
gesinnte Männer, darunter Kritias und Theramenes, zur Neuordnung 
des Staates bestellt, die sog. Dreißig (ot tqicckovtcc), die die 
Yolksgerichte und die Beamtenwahlen durch das Los abschafften 
und die Zahl der Vollbürger auf 3000 beschränkten. Sie maßten 
sich, durch eine spartanische Besatzung geschirmt, tyrannische 
Gewalt an, bewirkten bei Pharnabazos durch Lysanders Ver¬ 
mittlung die meuchlerische Ermordung des Alcibiades und 
begründeten durch Hinrichtungen und Gütereinziehungen ein 
Schreckensregiment, besonders nachdem der Einfluß der Ge¬ 
mäßigteren durch die von Kritias eigenmächtig vollzogene Hin¬ 
richtung des Theramenes beseitigt war. 
2. Da bemächtigten sich athenische Flüchtlinge, geführt von 
Thrasybulos, von Theben aus der attischen Eestung Phyle 
und behaupteten sie gegen die Truppen der Dreißig. Sie ge¬ 
wannen 403 den Piräus und schlugen bei Munychia den Ansturm 
der oligarchischen Streitkräfte zurück; Kritias fiel im Kampfe. In 
der Stadt wurde jetzt an Stelle der Dreißig, die sich nach Eleusis 
zurückzogen, ein Ausschuß von Zehn (ot dtxa) von der Partei des 
Theramenes gewählt, der gegen Thrasybulos die Hilfe Spartas 
nachsuchte. Dort setzte Lysander die Hilfeleistung durch, allein 
sein Gegner, der König Pausanias, überzeugte die Ephoren von 
den ehrgeizigen Plänen des gewalttätigen Mannes, wurde ihm 
nachgesandt und übernahm die Friedensvermittlung selbst: die 
Verbannten durften zurückkehren, für alles in der Vergangenheit
	        
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