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sianischen Idee anknüpfen konnte. Sein Sohn und Nachfolger 
Salomo erlitt zwar durch den Abfall Edoms und die Bildung 
eines neuen aramäischen Reichs in Damaskus empfindliche Einbußen, 
hat aber sonst das Reich kräftig zusammengehalten, die Grenzen 
und Straßen befestigt, durch Errichtung des Tempels als Heilig¬ 
tum des erweiterten Königsbaues auf Zion, wozu K. Hiram von 
Tyrus Zedern vom Libanon und Werkleute lieferte, einen Mittel¬ 
punkt religiöser Verehrung von hoher nationaler Bedeutung ge¬ 
schaffen, durch Fahrten nach Ophir und Tartessus den Handel belebt. 
Aber seine despotische, die Volkskräfte aufreibende Regierungsweise, 
seine Mißachtung israelitischer Eigenart erzeugte Unzufriedenheit und 
inneren Zwiespalt. Sein Tod (um 925) wurde ein verhängnis¬ 
voller Wendepunkt für die Geschichte des Volkes. Als sein Sohn 
Rehabeam das Verlangen der nördlichen Stämme nach Erleichte¬ 
rung der von Salomo auferlegten Lasten hochmütig und herrisch 
ab wies, wählten die Abgesandten der Stämme den Jerobeam zum 
König von Israel, während die südlichen Stämme dem Hause Davids 
treu blieben (Königreich Juda). Diese Trennung hatte den Verlust 
der gewonnenen Machtstellung und den späteren Untergang Israels 
zur Folge. 
d) Die Teilreiche Israel und Juda. Während beide Reiche 
im Bürgerkrieg sich aufrieben, gelangte Israel unter den gebieten¬ 
den Einfluß der Aramäer von Damaskus. Nach Ausrottung des 
Hauses Jerobeams kam das Haus des zum König erhobenen Feld¬ 
herrn Omri auf den Thron, das Frieden mit Juda und Sicherheit 
nach außen herstellte. Aber durch Einführung des tyrischen 
Baalkultus setzte sich die Dynastie mit dem von den Propheten 
geleiteten nationalen Empfinden in Widerspruch und fand in diesem 
Kampfe ihren Sturz. Omris Sohn Ahab, einer der gewaltigsten 
Könige, verband sich mit Tyrus und Juda, kämpfte ruhmvoll gegen 
Assyrien, aber seine Vermählung mit der tyrischen Königstochter 
Isebel veranlaßte die Errichtung eines Baaltempels in der Haupt¬ 
stadt Samaria. Diese Verletzung des Mosaischen Grundgedankens 
der Jahvereligion führte eine von dem feurigen Propheten Elias 
geleitete Gegenbewegung herbei, die nach Ahabs Tode den Sturz 
der Dynastie bewirkte. Der Prophet Elisa salbte den Heerführer 
Je hu zum König, dieser rottete Ahabs Familie aus, ließ Isebel 
ermorden und gewann seinem Hause den Thron von Juda. Bald 
jedoch wurde das Land den Assyriern tributpflichtig, nach dem Aus¬ 
gang der Dynastie Jehu brachen Thronkämpfe und Streitigkeiten 
mit Juda aus, in die die Assyrier eingriffen. Unter Tiglatpilesar HE. 
begründeten sie ihre Obmacht über Israel und Juda zum großen 
Schmerz des Volkes, der in den Klagen der Propheten Amos, Hosea 
und Jesaja widerklingt. Als der von Assyrien eingesetzte König 
Hosea sich durch Anlehnung an Ägypten von der assyrischen Ober-
	        
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