Full text: Griechische Geschichte von 500 bis zum Tod Alexanders des Großen, Römische Geschichte vom Beginn der Republik bis zur Schlacht bei Aktium (Teil 2 = (Quarta))

10 Alte Geschichte. 
ein zweitesmal einer solchen Gefahr ausgesetzt zu sein, zur Durchstechung 
jener Landzunge, die in den Athos auslief. Der zweite Versuch gelang 
nur halb. Die persischen Herolde erhielten zwar von den meisten Insel- 
staaten (auch von Ägina) und den nordgriechischen Staatswesen Erde und 
Wasser, aber in Sparta und Athen lynchte man die persischen Herolde, 
und Sparta, damals die Vormacht Griechenlands, züchtigte die Ägineten 
für ihren Verrat an der griechischen Freiheit (491). Der dritte Versuch 
schien zu gelingen. Ein persisches Heer, bei dem sich auch Hippias befand, 
landete (490) glücklich an der Ostküste Attikas. Athen schien verloren. 
480 Da erkämpfte der athenische Strateg Miltlades bei Marathon (12. Sep- 
tember) über die persischen Truppenführer Datis und Artaphrenes einen 
ebenso raschen wie glänzenden Sieg. Die persischen Reiter und Schützen 
flohen eiligst auf ihre Schiffe und segelten schleunigst ab. Schmählich war 
dieser dritte Versuch, Hellas zu erobern, gescheitert. Einzig und allein der 
Tapferkeit von 20000 Athenern und 1000 Platäern (2000 Spartaner 
rückten an, als alles schon vorbei war) dankte Griechenland seine Freiheit. 
Nichtsdestoweniger wurde der Held von Marathon nachher wegen eines auf 
eigene Faust unternommenen, aber mißglückten Handstreichs auf die Insel 
Paros vom Vater des später so berühmt gewordenen Pörikles zur Veraut- 
wortung gezogen und um ca. 240 000 Mark gestraft. Er konnte die Summe 
nicht bezahlen und starb im Schuldturm. Darius jedoch rüstete sich indes 
zum vierten Versuch. Er rüstete lange und gewaltig und starb darüber. — 
§ 2. Sein Sohn und Nachfolger Xerxes, ein Enkel des großen 
Cyrus, brachte die Rüstungen zu Ende und führte im Jahre 480 von Sardes 
aus ein Landheer von 100 000 Mann sowie eine Flotte von 1207 Schiffen 
gegen das kleine Hellas heran. Die Griechen zitterten. Nordgriechenland 
ergab sich. Nur die verbündeten Spartaner und Athener blieben standhaft. 
Waren die Spartaner bei Marathon zu spät gekommen, so waren sie dies- 
mal umso zeitiger auf dem Platz. Sie verteidigten die Thermopylen, 
den Schlüssel zu Mittelgriechenland, und fanden unter den Säbelhieben und 
dem Pfeilregen der Barbaren wie Löwen fechtend mit ihrem König Leonidas 
Mann für Mann den Tod für Ehre, Freiheit und Vaterland. Uber ihre 
Leichen hinweg betraten die Asiaten Böotien und Attika. Athen ging in 
Flammen auf. Die Peloponnesier hatten sich hinter dem Isthmus ver- 
schanzt. Die Athener waren nach Salamis und auf die Schiffe geflüchtet. 
490 Da kam es im Sund von Salamis (20. September) zur Entscheidungs¬ 
schlacht. Die griechischen Eidgenossen schlugen den dreifach überlegenen 
Feind vollständig. Man kämpfte mit der größten Erbitterung; Pardon
	        
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