Full text: Griechische Geschichte von 500 bis zum Tod Alexanders des Großen, Römische Geschichte vom Beginn der Republik bis zur Schlacht bei Aktium (Teil 2 = (Quarta))

52 Alte Geschichte. 
Herrschaft zu stürzen und die Einherrschaft aufzurichten. Aufs neue war die 
Revolution ausgebrochen. Pompejus und sämtliche Optimaten, alle Magistrate 
und Senatoren hatten Rom verlassen, um sich nach Epirus einzuschiffen, also 
den Boden Italiens zu verlassen. Ohne ernstlichen Widerstand zog Cäsar 
in der Hauptstadt, dem Sitz der Reichsregierung, ein, bemächtigte sich des 
zurückgelassenen Staatsschatzes und beruhigte das Publikum, das von dem 
Machthaber bloß Ruhe und Sicherheit für Person und Erwerb verlangte, 
über seine Absichten. Sodann nahm er den Kampf gegen die Pompejaner 
auf: der zweite Bürgerkrieg nahm seinen Anfang. Aber erst nach4Jahren 
war er beendigt. Der Kriegsschauplatz war nacheinander Spanien, Griechen- 
land, Ägypten, Kleinasien, Afrika (daneben auch Sardinien, Sizilien und 
Jllyrien), aber allenthalben kam Cäsar durch seine Raschheit den Gegnern 
zuvor. In Spanien zwang er sie bei Jlerda (j. Lerida a. Segre) zur 
Übergabe und wurde dafür zum Diktator ernannt (49); in Griechenland 
48 schlug er den Pompejus selber bei Pharsalus (48),1 in Kleinasien beiZela 
(47)2 den König Pharnaces von Pontns, der aus den römischen Wirren 
Nutzen ziehen wollte; im Sommer 47 traf er, der neue Diktator nach 
Sulla, wieder in Rom ein, verfuhr mit ungewöhnlicher Milde gegen die 
Optimaten (keine Proskriptionen und Hinrichtungen, sondern Gnade und 
Beförderungen), und Ende 47 war er schon wieder auf der Überfahrt nach 
Afrika, wo er die letzten Senatsrepublikaner unter Scipio bei Thapsns 
(Frühjahr 46) und unter (Sato3 in Ütica vernichtete. — 
§ 9. Im Mai 46 kehrte er nach Rom zurück, feierte einen vierfachen 
Triumph, bewirtete die ganze Bürgerschaft an 22000 Tischen, spendete 
Korn und Geld in Hülle und Fülle, ließ jedem seiner tapferen Krieger 
4200 Ji einhändigen, gab Fechterspiele und Tierhetzen und veranstaltete 
friedliche Land- und Seegefechte. Aber bald nach dem Friedensfeste mußte 
er nach Spanien eilen, wo die Söhne des Pompejus und der frühere 
Unterfeldherr Casars aus dem gallischen Krieg, Labienus, ein großes Heer 
zusammengebracht und bereits einen großen Teil der Halbinsel erobert 
hatten. In einer blutigen Schlacht, wo er mit knapper Not der Kriegs- 
gefangenschaft entging, schließlich doch noch Sieger — es war bei Munda 
(unweit Cordoba) am 17. März 45 —, beendete Cäsar den Bürgerkrieg, 
1 Der geschlagene Pompejus floh nach Ägypten. Bei der Landung wurde er 
ermordet. 
2 Bekannt wurde seine geflügelte Meldung von diesem Sieg: „veni, vidi, vici" — 
„kam, sah, siegte". 
3 Um den Untergang der Freiheit, wie er meinte, nicht überleben zu müssen und 
sich dem Todesurteil zu entziehen, entleibte sich dieser Nachkomme des alten Cato. 
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