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die Bevölkerung der Stadt und den Vermögensstand der Bürger genau
ermitteln und besondere Verzeichnisse hierüber führen, um der Ver-
Mischung der verschiedenen Klassen und Stände so weit als möglich
vorzubeugen. Allmälig gesellte sich zu dieser ersten Verwaltung der
Sensoren auch das Sittenrichteramt, kraft dessen sie Alles, was
gegen die herkömmlichen Sitten verstieß, rügen und bestrafen durften.
Die Strafen waren Ehrenstrafen, Entziehung der staatsbürgerlichen
Rechte oder der Standesrechte.
Eroberung von Veji (396). — Wenn es auch seitdem nicht an
inneren Zwisten fehlte, so kam es doch vorläufig nicht mehr zu solchen
gewaltsamen Erschütterungen, wie bisher. Dadurch ward es den Römern
möglich, sich ernsthafter gegen die auswärtigen Feinde zu wenden, von
denen sie so oft waren bedroht worden. Alle ihre früheren Kriege waren
größtentheils nur Streifzüge gewesen, eben so rasch geendet als ange-
fangen; denn lange konnte ja der Familienvater ohne wesentlichen
Nachtheil seines Hausstandes nicht abwesend sein. Um aber nachdrück-
licher gegen die Feinde auftreten zu können und um den Weg zu größe-
ren Unternehmungen zu bahnen, wurde im Jahre 405 beschlossen, den
im Felde stehenden Bürgern Sold zu geben. Die Erhöhung der Ab-
gaben war eine natürliche Folge davon. Die nächste Veranlassung zu
dieser Bewilligung des Soldes gab ein schwerer langwieriger Krieg gegen
Veji, die größte und mächtigste Stadt Etrurieus. Sie lag nur wenige
Stunden nördlich von Rom. Ueberragende Felsen und Mauern schie-
nen sie gegen jeden feindlichen Angriff hinreichend zu schirmen. Sie
war eine zu gefährliche Nebenbuhlerin Roms, als daß man nicht den
schon Jahrhunderte lang stets erneuerten Kampf endlich zur Entich ei-
dung bringen sollte. Im Jahre 406 *) fing die Belagerung an, über
welche die römischen Schriftsteller fast eben so Wunderbares zu berichten
wissen, als die der Griechen über den Fall Troja's. Hier wurden zum
Erstenmale von den Römern Wälle aufgeworfen, Sturmdächer errichtet,
und die Belagerung selbst den Winter hindurch fortgesetzt. Jedoch ward
die Stadt erst int zehnten Jahre durch den Dictator Camillus einge¬
nommen. Dieser große Kriegesheld ließ eine Mine unter den Mauern
her anlegen. Während er nun von außen stürmen ließ, stiegen inner-
halb die geharnischten Männer aus der eingestoßenen Kluft in die Stadt
*) Gleichzeitig: Lysander vernichtet Heer und Flotte der Athener
bei Aegospotrmos.