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einen seiner tapfersten Waffengefährten, den ebetenSachsen Bernhard,
zum ersten Markgrafen oder Grenzstatthalter. Gerade diese Nordmark
(Altmark) ist der Boden, auf welchem die nachfolgenden Fürsten mit star¬
kem Arme und seltener Klugheit das Gebäude der preußischen Monarchie
aufgeführt haben.
Was der deutsche König Heinrich I. hier schön begonnen hatte, suchte
sein Nachfolger Otto der Große zu kräftigen und zu befestigen. Insbe¬
sondere suchte er die heidnischen Bewohner des Landes für das Christen¬
thum zu gewinnen, das erst bet wenigen Eingang gefunden hatte und
stiftete zur größeren Befestigung desselben die Bisthümer Brandenburg
und Havelberg, welche dem Erzstifte Magdeburg untergeordnet wurden.
Allein hiermit war das Werk der Unterwerfung und Bekehrung der
Milzen noch lange nicht vollendet. Wiederholt erhob sich das kriegerische
Volk zu neuen Versuchen der Rache und Rettung, und unter den drei¬
zehn Markgrafen von Salzwedel vom Ende des zehnten bis zu Anfange
des zwölften Jahrhunderts dauerte der Kampf unter wechselnden Siegen
und Verlusten fort. Erst dem ritterlichen Grafen von Ballenstädt am
Harze, Albrecht dem Bär, gelang es, sich und seine Nachkommen im
Besitze der Nordmark zu befestigen. Von seinem Hauptsitze Aschersleben
Assaniert — führte dieses gräfliche Haus auch den Namen Aska-
nisches.
51. Brandenburg unter dem Hause Askanien (1133 1320).
Albrecht der Bär (im —1170). — Mit ihm beginnt das ruhm¬
volle Walten der Ballenstädter oder Assanier, denen es vom Himmel
beschießen war, den slavischen Osten für das Christenthum und für deut¬
sche Gesittung zu gewinnen. Es war Kaiser Lothar von Sachsen, welcher
diesem Grafen von Ballenstädt im Jahre 1133 die Nordmark verlieh,
weil derselbe ihm auf fernem Zuge nach Italien große Anhänglichkeit
und Treue bewiesen hatte. Der nachfolgende Kaiser, Koitrad III., verlieh
dem ihm ebenfalls befreundeten neuen Markgrafen Albrecht auch das
durch die Aechtung Heinrich des Stolzen erledigte Herzogtum Sachsen.
Jedoch dieses neuen Besitzes sollte er sich nicht lange erfreuen. Der
Parteigeist wurde rege und führte blutige Kriege herbei. Die sächsischen
Großen ergriffen für ihren früheren Herzog und feinen Sohn Heinrich den
Löwen die Waffen, und zwangen Albrecht, nicht nur Sachsen wieder aufzu¬
geben, sondern sie trieben ihn sogar aus seinen eigenen Besitzungen. Et st