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richte nannte er diese Schlacht die „Dreikaiserschlacht." Kaiser
Franz, zu entmuthigt für den Augenblick und bekümmert um
das schon vergossene Blut, schloß in einer persönlichen Zusam¬
menkunft mit Napoleon einen Waffenstillstand ab. Noch schien
nicht Alles verloren. Der Erzherzog Ferdinand hatte in Böh¬
men bedeutende Truppeumassen gesammelt, und der Erzherzog
Karl, der Sieger in Italien, war im vollen Anzuge. Dazu
drohete Preußen mit einer Kriegserklärung an Frankreich. Um
Preußen zu beschwichtigen, überließ der schlaue Corse diesem
gegen Abtretung des ostrheiuischen Theiles des Herzogthums
Cleve nebst dem Fürsteuthume Neufchalel an Frankreich, und
des Fürstenthnms Ansbach an Bayern das den Engländern
entrissene Hannover und verfeindete so Preußen mit England.
Dieser besondere Bertrag mit Preußen bildete nunmehr auch
den Uebergaug zum Abschluß des Friedens mit Oesterreich.
Friede zu Preßburg (1805). — Kaiser Frauz sah sich
jetzt gezwungen, dem übermüthigen Sieger nachzugeben und
den Frieden unter sehr harten Bedingungen anzunehmen. Er
Mußte Beliebig au das Königreich Italien abtreten, auf Tirol
Und alle Besitzungen in Schwaben verzichten, mit welchen Na¬
poleon seine deutschen Bundesgenossen beschenkte. Tirol kam
Qu Bayern, und Oesterreich erhielt für diese schöne Perle seiner
$roiie das zum Herzogthume erhobene Salzburg mit Berchtes¬
gaden zurück. Zugleich wurde den Kurfürsten von Bayern und
Äürtemberg die Königsivürde mit voller Unabhängigkeit von
Kaiser und Reich ertheilt, und so der deutsche Reichsverband
üUmer mehr zerrissen. Eine gleiche Unabhängigkeit (Souverai
"ität) gewann auch der Kurfürst von Baden.
Schlacht bei Trafalgar (1805). — So glücklich auch
Franzosen zu Laude waren, so unglücklich waren sie znr
^ce- Am 21. Oktober 1805 griff Nelson, der Sieger bei
Äbukir, die verbündete -Flotte der Franzosen und Spanier bei
^tafalgar, einem spanischen Vorgebirge unweit Kadix, an
- u,lb erfocht über sie einen glorreichen Sieg. Der Sieger selbst