Full text: Die alte Geschichte (Theil 1)

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Im Frieden war das Hauptgeschäft der alten Römer der 
Ackerbau. Und selbst diesen kann man als eine tüchtige Uebung 
zum Kriege ansehen. Denn er erhält den Menschen stark und 
gesund und härtet ihn ab gegen die Beschwerden des Krieges, 
j Hier wurde nicht, wie zu Sparta, der Ackerbau den Sklaven 
überlassen; hier ging der vornehmste Bürger selbst hinter sei- 
nem Pfluge; er selbst bereitete sich am Herde seine einfache 
Kost. Nicht selten wurde er vom Pfluge fort nach der Stadt 
t gerufen, um das Heer anzuführen. Von diesem merkwürdigen 
' Volke werden wir das Nähere jetzt hören. 
76, Erbauung Roms (753 vor Chr.).^) 
Von ganz geringem Ursprünge ist dieses Heldenvolk aus- 
; gegangen. In Latium lag eine alte, große Stadt, Alba 
longa genannt. Ascan:us, ein Sohn des Aeneas, soll sie 
in Verbindung mit andern trojanischen Flüchtlingen erbauet ha- 
ben. Schon im zwölften Jahrhundert war diese der Sitz der 
: latinischen Könige. Von diesen sind uns wohl einige Namen, 
| aber keine Thaten bekannt. Als der vierzehnte in der Reihe 
I wird Procas angegeben. Dieser hinterließ das Reich seinen 
beiden Söhnen Num Nor und Amullus zur wechselseitigen 
Regierung. Aber der stolze Amulius, der nach Alleinherrschaft 
strebte, verdrängte seinen älteren Bruder, ließ ihn zwar am 
Leben, mordete aber dessen Sohn und machte, um vor aller 
Nachkommenschaft und Thronbewerbung gesichert zu sein, dessen 
Tochter Rea Silvia zur Vestälin oder Priesterin der Göttin 
Vesta. Als solche mußte sie unverehelicht bleiben. Nichts desto 
weniger bekam, angeblich vom Gotte Mars, die verstoßene 
Bruderstochter Zwillingssöhne, Romülus und Remus. Hier- 
über erschrak der Oheim und verurteilte die Mutter mit ihren 
*) gafl gleichzeitig: Anfang der zehnjährigen Regierung der Ar- 
chonten in Athen. — Anfang des ersten messenischen Krieges. — Zerstörung 
des Reiches Israel durch Salmanassar.
	        
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