Ate Urgeschichte.
1* Schöpfung der ersten Menschen und ihr Siindenfall.
Jas heiligste und ehrwürdigste Buch, das wir Christen haben,
ist die Bibel oder heilige Schrift. Diese gibt uns die
einfachsten und doch erhabensten Nachrichten über die Ent-
stehung der Welt und des Menschen, über dessen erste Schick-
sale, über die Verbreitung der Volkstämme, über ihre Lebens-
art und Sitten. Nach dieser heiligen Urkunde, mit welcher die
Sagen der alten heidnischen Völker mehr oder weniger über-
einstimmen, schuf Gott das Weltall bloß durch sein Wort „Es
werde!" in sechs Tagen. Am sechsten und letzten Tage schuf
er den Menschen nach seinem Ebenbilde und machte ihn zum
Herrn über die ganze Schöpfung. Er nannte ihn Adam, d. i.
Mann von Erde, und gab ihm eine Gefährtin, die Eva.
Dieses erste Menschenpaar setzte Gott in einen schönen
Garten, Paradies genannt. Hier grünten die anmuthigsten
Bäume, hier wuchsen die köstlichsten Früchte. Eine reiche
Quelle, die sich in vier klare Ströme theilte, machte den Garten
noch schöner und angenehmer. In diesen blühenden Gefilden
der Anmuth und des Segens lebten die beiden ersten Menschen
in voller Unschuld und Freude. Sie liebten Gott über alles,"
und dieser ging so liebreich und freundlich mit ihnen um, wie
ein Vater mit seinen Kindern. „Esset nur," sprach er, „von
allen Bäumen im Paradiese; aber von diesem Baume hier,
dem Baume der Erkenntniß des Guten und Bösen, sollet ihr
nicht essen, sonst werdet ihr des Todes sterben."