Weg, schliefen sie auch bald ein. Als Mitternacht vorbei war
und die Räuber von weitem sahen, daß kein Licht mehr im
Haus brannte, auch alles ruhig schien, sprach der Haupt¬
mann: „Wir hätten uns doch nicht sollen ins Bockshorn
jagen lassen“, und hieß einen hingehen und das Haus unter¬
suchen. Der Abgeschickte fand alles still, ging in die Küche,
ein Licht anzuzünden, und weil er die glühenden, feurigen
Augen der Katze für lebendige Kohlen ansah, hielt er ein
Schwefelhölzchen daran, daß es Feuer fangen sollte. Aber
die Katze verstand keinen Spaß, sprang ihm ins Gesicht,
spie und kratzte. Da erschrak er gewaltig, lief und wollte
zur Hintertür hinaus; aber der Hund, der da lag, sprang
auf und biß ihn ins Bein. Als er über den Hof an dem Miste
vorbeirannte, gab ihm der Esel noch einen tüchtigen Schlag
mit dem Hinterfuß; der Hahn aber, der vom Lärmen aus
dem Schlaf geweckt und munter geworden war, rief vom
Balken herab „Kikeriki!" Da lief der Räuber, was er konnte,
zu seinem Hauptmann zurück und sprach: „Ach, in dem
Haus sitzt eine greuliche Hexe, die hat mich angehaucht
und mit ihren langen Fingern mir das Gesicht zerkratzt;
und vor der Tür steht ein Mann mit einem Messer, der hat
mich ins Bein gestochen; und auf dem Hof liegt ein
schwarzes Ungetüm, das hat mit einer Holzkeule auf mich
losgeschlagen; und oben auf dem Dache, da sitzt der
Richter, der rief: „Bringt mir den Schelm her!“ Da machte
ich, daß ich fortkam.“ Von nun an getrauten sich die Räuber
nicht weiter in das Haus; den vier Bremer Musikanten ge-
fiel’s aber so wohl darin, daß sie nicht wieder hinaus wollten.
Und der das zuletzt erzählt hat, dem ist der Mund noch warm.