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Er zählt im Märze schon der fernen Ernte Garben,
Und hält, wenn alles mäht, bei nahem Regen still;
Er ist des Dorfes Rat, sein Ausspruch macht sie sicher
Und die Erfahrenheit dient ihm für tausend Bücher.
3z. Ein junger Schäfer stimmt indessen seine Leier,
Dazu er ganz entzückt ein neues Liedchen singt;
Natur und Liebe gießt in ihn ein heimlich Feuer,
Das in den Adern glimmt und nie die Müh' erzwingt;
Die Kunst hat keinen Teil an seinen Hirtenliedern,
Im ungeschmückten Lied malt er den freien Sinn;
Auch wann er dichten soll, bleibt er bei seinen Widdern,
Und seine Muse spricht wie eine Schäferin;
Sein Lehrer ist sein Herz, sein Phöbus seine Schöne,
Die Rührung macht den Vers und nicht gezählte Töne.
4. Bald aber spricht ein Greis, von dessen grauen Haaren
Sein angenehm Gespräch ein höh'res Ansehn nimmt;
Die Vorwelt sah ihn schon; die Last von achtzig Jahren
Hat seinen Geist gestärkt, und nur den Leib gekrümmt;
Er ist ein Beispiel noch von unsern Helden-Ahnen,
In deren Faust der Blitz, und Gott im Herzen war;
Er malt die Schlachten ab, zählt die ersiegten Fahnen,
Bestürmt der Feinde Wall, und rühmt die kühnste Schar.
Die Jugend hört erstaunt und wallt in den Gebärden,
Mit edler Ungeduld, noch löblicher zu werden.
5. Ein andrer, dessen Haupt mit gleichem Schnee bedecket
Ein lebendes Gesetz, des Volkes Richtschnur ist,
Lehrt, was den Staat erhält, und wo ein Fehler stecket,
Wie auch der öft're Sieg der Völler Stärke frißt.
Er zeigt der Freiheit Wert, wie Ebenmaß der Güter
Und der Gesetze Furcht des Standes Glück erhält;
Er weiß, wie die Gewalt selbstherrschender Gebieter
Zuerst das Volk erdrückt, und dann von selbsten fällt;
Wie Eintracht, Treu' und Mut mit unzertrennten Kräften
An wenig Fahnen kann des Glückes Flügel heften!
6. Bald aber schließt ein Kreis um einen muntern Alten,
Der die Natur erforscht und ihre Schönheit kennt;
Der Kräuter Wunderkraft und ändernde Gestalten
Hat längst sein Witz durchsucht und jedes Moos benennt;
Er wirft den scharfen Blick in unterird'sche Grüfte,
Die Erde deckt vor ihm umsonst ihr falbes Gold;
Er dringet durch die Luft und sieht die Schwefeldüfte,
In deren feuchtem Schoß gefangner Donner rollt;
Er kennt sein Vaterland, und weiß bei dessen Schätzen
Sein immer forschend Aug' am Nutzen zu ergötzen.
7. Denn hier, wo Gotthards Haupt die Wolken übersteiget
Und der erhab'nen Welt die Sonne näher scheint,
Hat, was die Erde sonst an Seltenheit erzeuget,
Die spielende Natur in wenig Lands vereint;
Wahr ist's, das Libyen uns noch mehr Neues giebet,