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Überzeugung, daß er von Gott selbst durch den Erzengel Gabriel zum
Propheten des arabischen Volkes berufen sei. Nach seiner Rückkehr
aus der Wüste begann Muhammed seine neue Lehre zu verbreiten;
er fand auch Anhänger unter seinen nächsten Verwandten und unter
den zahlreichen Pilgern, die alljährlich nach Mekka kamen, um an der
Kaaba, einem uralten Heiligtum der Araber, zu beten. Aber seine
eignen Stammesgenossen traten gegen ihn auf. Er floh vor ihnen
622 nach Medina (die Hedschra, der Beginn der muhammedauischen
Zeitrechnung) und fand dort alsbald zahlreichen Anhang. Von Me-
dina aus bemächtigte sich dann Muhammed auch Mekkas wieder; er
söhnte sich mit seinen Stammesgenossen wieder aus, indem er die Ver-
ehrnug der Kaaba für seine Religion beibehielt, und breitete nun bis
zu seinem Tode seinen Glauben und seine Herrschaft über ganz
Arabien aus.
Dieser Glaube Muhammeds aber, der Islam, ist eine mono--
theistische Religion, die auf dem alleinigen Prophetentnm Mu--
Hammeds beruht. Damit verbindet der Islam die Lehre vom
Fatnm (Fatalismus) und die Forderung, den Glauben des Propheten
durch Kampf und Krieg über die Erde zu verbreiten, ferner die Vor-
stelluug von den sieben Himmeln der Gläubigen und dem Paradies
des Propheten und schließlich ein strenges Ceremonialgesetz mit ein-
gehenden Vorschriften über Gebete, Waschungen, Fasten und Almosen-
geben. Alle diese Glaubenslehren und Vorschriften Muhammeds wurden
nach seinem Tode im Koran, dem heiligen Buche der Muhammedaner,
zusammengefaßt.
Die geistliche und weltliche Herrschaft Mnhammeds aber ging nun
auf die Kalifen oder Nachfolger des Propheten über, und diese be-
gaunen alsbald, die Herrschast des Islam und des Arabertnms
immer weiter auszubreiten. Die drei ersten Kalifen, die dem Hause
Muhammeds selbst entstammten, entrissen den Oströmern Syrien,
Phönizien, Palästina und Ägypten, den Persern die Länder
am persischen Meere. Unter dem Kalifengefchlechte der Omajaden,
die ihren Herrschersitz nach Damaskus in Syrien verlegten, setzten
sich die Araber in Nordafrika fest; durch ihre Vermischung mit den
Berbern entstand daselbst das Volk der Mauren. Diese gingen im
Anfang des 8. Jahrhunderts unter ihrem Feldherrn Tarik nach
Spanien hinüber (Gibraltar), vernichteten hier durch ihren Sieg bei
Xeres de la Frontera, 711, das Westgotenreich und eroberten die
Pyrenäenhalbinsel. Als die Mauren aber auch das Frankenreich