Full text: Das Mittelalter (Teil 2)

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Herrschaft über Meißen und Böhmen und überließ dem Polenherzog nur 
die Lausitz im Frieden zu Bautzen, 1018, als deutsches Reichslehen. 
Ebenso stellte Heinrich II. die deutsche Herrschaft in der Lombardei 
wieder her, ließ sich in Rom zum Kaiser krönen und brachte sogar 
Unteritalien teilweise Wiedel zur Anerkennung seiner Gewalt. Dazu 
schloß Heinrich II. mit König Rudolf HI. von Burgund, den er 
gegen die Großen seines Reiches unterstützte, einen Erbvertrag, durch 
den ihm Aussicht auf Erwerbung des arelatischen Reiches eröffnet wurde. 
So hatte Heinrich II. die Kaisermacht seiner Vorfahren wieder 
aufgerichtet und in ihrem Bestand erhalten; vor allem die deutschen 
Bischöfe hatten ihn dabei unterstützt. Dafür waren aber auch Hein- 
rtch II. und seine Gemahlin Kunigunde um das kirchliche Leben im 
Reiche eifrigst bemüht gewesen. Neben vielen andern kirchlichen Stif- 
tungen hatte Heinrich besonders das Bistum Bamberg gegründet 
und den herrlichen Dom zu Bamberg erbaut, und ebenso hatte das 
fromme Kaiserpaar die Reformbestrebungen des burgundischen 
Klosters Cluuy gefördert, welche darauf gerichtet waren, den Lebens- 
Wandel der verweltlichten Geistlichkeit zu bessern. Darum hat die 
römische Kirche nachmals auch Kaiser Heinrich II. und seine Gemahlin 
unter die Schar ihrer Heiligen aufgenommen. 
III. Das fränkische oder salische Kaiserhaus (1024—1125). 
1. Konrad IL (1024—1039). 
Mit Heinrich II. war das sächsische Kaiserhaus ausgestorben; nur 
noch zwei Fürsten konnten ihre Herkunft auf eine Tochter Ottos I. 
zurückführen. Das waren zwei Vettern, Konrad der Ältere und 
der Jüngere, beide in Franken begütert. Auf diese richtete sich die 
Wahl, zu der die deutschen Fürsten im Herbst 1024 in der Rhein¬ 
ebene zwischen Worms und Mainz zusammentraten. Da hier der 
jüngere Konrad auf seine Ansprüche verzichtete, so wählte man den 
älteren der beiden Vettern, einen Fürsten, der wegen seiner persönlichen 
Tüchtigkeit in hohem Ansehen stand. 
Auf einem Umritt durchs Reich, dem Königsritt, hielt Kon- 
rad II. zunächst den Widerspruch, der sich bei einzelnen Stämmen auch 
gegen ihn erhob, mit Klugheit und Strenge nieder und sorgte dabei 
zugleich nach Kräften für die öffentliche Ordnung und Sicherheit. Mit 
ebensoviel Klugheit als Thatkraft und Ausdauer brachte dann Konrad II.
	        
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