Full text: Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen ([7])

20 Griechische Geschichte. Zweiter Zeitraum. 
der Tat gelang es dem Aristagoras, die ionischen Städte zum 
Abfall zu bewegen; aber sein Versuch, auf dem Festlande Hülfe 
zu gewinnen, scheiterte bei dem König Kleomenes von Sparta. 
Dieser scheute für seine Spartaner den weiten Weg durch die 
überseeischen Länder, den ihm Aristagoras auf einer metallenen 
Landkarte (der ersten, von der wir wissen) zeigte. Als nach ab- 
schlägiger Antwort Aristagoras ihn durch Gold [zu gewinnen ver¬ 
suchte, eilte das Töchterchen des Königs, das die Unterredung 
belauscht hatte, herbei und rief: „Vater, geh fort, sonst besticht 
dich am Ende der fremde Mann!" In Sparta abgewiesen, 
wandte Aristagoras sich nach Athen, das ihm 20 Schiffe stellte, 
und nach Eretria, von wo er 5 Schiffe erhielt. 
Der ionische Der Aufstand (500 —494) verbreitete sich über die ganze 
5-494 Seeküste bis zur Propvntis und die Inseln von Cypern bis Les- 
bos; er scheiterte aber an der Uneinigkeit der Griechen und ihrem 
Mangel an militärischer Zucht. Zwar wurde 499 von den Auf- 
ständischen Sardes genommen, da aber die Stadt bei der Plün- 
derung in Flammen aufging, so rächten sich die erbitterten Lyder 
und Perser und brachten ihnen auf dem Rückzüge bei Ephesus 
eine empfindliche Niederlage bei. Aristagoras endete im Kampfe 
gegen ein thrazisches Volk bei Verteidigung der Besitzung seines 
Schwiegervaters, Histiäus wurde nach abenteuerlichem Seeräuber- 
leben von den Persern gefangen und ans Kreuz geschlagen. Die 
ionische Flotte ward bei Lade gegenüber Milet geschlagen, Milet 
selbst nach zweijähriger Belagerung genommen und eingeäschert. 
Die Gefangenen wurden teils getötet, teils nach Mesopotamien 
verpflanzt. 
Darius beschloß nunmehr, an Athen und Eretria Rache zu 
nehmen. Auf die Nachricht, daß an dem Zuge gegen Sardes 
auch Athener teilgenommen hätten, soll er einen Pfeil zum Himmel 
geschossen und ausgerufen haben: „Götter, gewährt mir. daß ich 
mich an den Athenern räche!", auch soll er sich täglich durch einen 
Sklaven haben erinnern lassen „Herr, gedenke der Athener!" 
Erster I. 492 setzte Mardonius mit einem Heere nach Thrazien 
Verserzug utn bm Eroberungen, die hier von den Persern schon auf 
dem' Szythenzuge gemacht waren, neue hinzuzufügen und einen 
Stützpunkt gegen Griechenland zu gewinnen. Das Landheer, das 
unter dem Schutz der Flotte in Mazedonien eindrang, wurde 
jedoch von einem Vergstamm überfallen und zum großen Teil 
vernichtet. Die Flotte scheiterte an den Klippen des Athos.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.