38 Griechische Geschichte. Dritter Zeitraum.
m rechtliche Verhaftung vornehmen zu lassen, er sich widersetzte.
Trotz aller dieser Verdienste wurde er 399 als siebzigjähriger
Greis zum Tode verurteilt. Sein Ende war der Tod eines
Weisen. Nach einem Gespräch über die Unsterblichkeit der Seele
trank er unerschüttert den Giftbecher.
Der Zug per Zug bes jüngeren Gyrus und der Korinthische Arieg.
jüngeren Schon in den letzten Zeiten des peloponnesischen Krieges hatten
Eyrus^und bie persischen Statthalter sich die Spartaner zu verpflichten ge-
*1®** sucht, und Lysanber hatte von Cyrus, dem jüngeren Bruder des
Großkönigs ArtaXerXes Mnemvn, Unterstützung empfangen.
Cyrus nahm 11000 griechische Söldner unter Führung des Spar-
taners Kleärch in Diensk, um sich dieser als einer auserlesenen
Truppe gegen seinen Bruder, den er entthronen wollte, zu be-
toi dienen. Er zog 401 mit diesen und 100000 Mann asiatischer
Truppen nach Babylonien. Bei fluni m siegte der rechte griechische
Flügel, der linke persische aber wurde besiegt. Cyrus selbst fiel
seinem Bruder gegenüber. Die griechischen Offiziere wurden hinter-
listigerweise bei einer Verhandlung durch Tissaphernes er-
mordet. Das so verwaiste Heer geleitete nun der Athener Xeno-
phon in einem meisterhaften Rückzug, den er uns selbst in seiner
„Anabasis" beschrieben hat. durch Feindes Land und durch
schwierige Gebirgsgegenden bis nach Trapezünt. wo es mit dem
Freudenruf: „Thilatta, Thalatta!" das Meer begrüßte.
Agesilaus' Die Griechenstäbte an der kleinasiatischen Küste, die auf der
na«^Äsien Seite des jüngeren Cyrus gestanden hatten, waren jetzt der Rache
des Großkönigs preisgegeben. Ihnen gewährte Sparta Hülfe.
Der lahme, aber kriegstüchtige König Agesilaus, dem Lysander
396 die Königswürde verschafft hatte, drang 396 siegreich in Klein-
eisten vor und bedrohte das innere Persien. Da mußte persisches
Geld helfen, um seinen Rückmarsch zu erwirken. Durch Bestechung
gelang es den Persern, Theben. Athen. Korinth und Argos zum
Kriege gegen Sparta zu reizen. Agesilaus mußte umkehren und
zog nun auf demselben Wege, den einst Xer.res genommen hatte,
nach Griechenland zurück. In Böotien, wo kurz vorher Lysander
©ietx des bei ungestümem Vorgehen gefallen war, trug er 394 bei Koronea
Jffinea noch einmal einen Sieg Über die Thebaner davon, den letzten.
den das bisher zu Lande unbesiegte Sparta zu verzeichnen hatte.
Niederlage Inzwischen war aber die spartanische Flotte durch Konon, der
spartani- jetzt im persischen Solde stand, bei Knibus geschlagen worden.
H2 unb Athen baute nun seine langen Mauern mit persischem Gelbe
wieber auf.