Full text: Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter (Teil 2)

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zimmer Refektorium. Daran reihten sich, je nach der Größe des Klosters, 
noch Schulhaus, Wirtschaftsgebäude, Herbergen. Gesindehaus, Ställe 2c. _zc. 
Klöster wie das zu Fulda, Maulbronn oder St. Gallen, bildeten em großes 
Gemeinwesen, dessen Vorsteher, der Abt, fürstlichen Rang hatte und den 
höchsten geistlichen Würdeträgern, Erzbischösen und Bischosen, im Range 
gleichstand. 
32. Klosterhof von San Paolo bei Rom. (Nach Rosengarten.) 
5 Die Ritterorden waren eine Art Verbindung des Rittertums mit 
dem Mönchswesen; es waren Verbrüderungen von Rittern untereinander, zur 
Zeit der Kreuzzüge als kräftigste Stützen der Christenmacht im Morgenlande 
gestiftet. Der Orden der Johanniter, der sich nach seinem Patron oder Schutz- 
heiligen Johannes, dem Täufer, benannte, war aus einem klösterlichen Kranken- 
hause hervorgegangen, welches italienische Kaufleute schon vor den Kreuzzügen 
in der Nähe des heiligen Grabes gegründet hatten. Nach der Eroberung Je- 
rusalems teilten sich die Ordensbrüder in drei Klassen: Ritter, welche gegen 
die Sarazenen kämpften, Geistliche, welche den Gottesdienst besorgten, und 
dienende Brüder, welche die Kranken pflegten. Ihre Tracht war ein schwarzer 
Mantel mit weißem Kreuze. Nach den Kreuzzügen ließen sie sich aus der Insel 
Rhodus und 1530 auf der Insel Malta nieder; daher hießen sie auch Rho- 
diser und Malteser. Der Orden der Tempelherren war nur kriegerisch; ihr 
Name leitet sich von dem Platze ihres Ordenshauses, wo einst der Tempel 
Salomos stand, ab. Ihre Tracht war ein weißer Mantel mit rotem Kreuze. 
Der Orden, dessen Mitglieder meist Franzosen waren, siedelte später nach Paris 
über, wo das Ordenshaus gleichfalls „Le Temple" hieß. Der habsüchtige
	        
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