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18. Der brave Mann. 
1. Hoch klingt das Lied vorn braven Mann, 
Wie Orgelton und Glockenklang. 
Wer hohen Muths lieh rühmen kann, 
Dem lohnt nicht Geld, dem lohnt Gesang. 
Gottlob! dass ich singen und preisen kann, 
Zu singen und preisen den braven Mann. 
2. Der Thauwind kam vom Mittagsmeer 
Lud schnob durch Welschland trüb’ un feucht; 
Die Wolken flogen vor ihm her, 
Wie wenn der Wolf die Herde scheucht. 
Er fegte die Felder, zerbrach den Forst; 
Aus Seen und Strömen das Grundeis borst. 
3. Am Hochgebirge schmolz der Schnee, 
Der Sturz von tausend Wassern scholl; 
Das Wiesenthal begrub ein See, 
Des Landes He er ström wuchs und schwoll. 
Hoch rollten die Wogen entlang ihr Gleis 
Und rollten gewaltige Felsen Eis. 
k. Auf Pfeilern und auf Bogen, schwer, 
Aus Quaderstein von unten auf, 
Lag eine Brücke drüber her 
Und mitten stand ein Häuschen d’raus. 
Hier wohnte der Zöllner mit Weib und Kind. 
„0, Zöllner, o, Zöllner, entfleuch’ geschwind!“ 
5. Es dröhnt’ und dröhnte dumpf heran; 
Laut heulten Sturm und Wog’ um’s Haus; 
Der Zöllner sprang zum Dach hinan 
Und blickt’ in den Tumult hinaus. 
„Barmherziger Himmel, erbarme dich ! 
Verloren! verloren! Wer rettet mich ?“ 
(}. Die Schollen rollten Schuss auf Schuss 
Von beiden Ufern, hier und dort; 
Von beiden Usern riss der Fluss 
Die Pfeiler lammt den Bogen fort. 
Der bebende Zöllner mit Weib und Kind, 
Er heulte noch lauter, als Strom und Wind.
	        
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