Theben. Epaminondas und Pelopidas. 
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zog er durch ein beruhigtes und, wie er glaubte, befreundetes Land. 
Er schickte daher seine Soldaten vorauf und zog in weniger Be¬ 
gleitung sorglos hinterdrein; selbst als man ihm meldete, daß 
Alexander an der Spitze seiner Söldner ihm entgegenkomme, 
schöpfte er keinen Verdacht, sondern glaubte, er wolle ihm nur seine 
Hochachtung bezeigen. Jetzt erschien Alexander, machte Halt und 
befahl mit lauter Stimme, den Pelopidas zu ergreifen, zu binden 
und in den Kerker zu werfen. Als die thebanischen Krieger dies 
erfuhren, wählten sie sogleich den Epaminondas zu ihrem Führer 
und baten ihn, ihren Feldherrn zu befreien. Aber dies erforderte 
viel Klugheit; denn wenn man Gewalt gebrauchte, war zu fürchten, 
daß Alexander, dem Alles zuzutrauen war, seinen Gefangenen er¬ 
mordete. Epaminondas hütete sich daher, ihn aufs Aeußerste zu 
treiben; er erhielt ihn aber in Besorgniß und Ehrfurcht, schwärmte 
um ihn herum und schüchterte ihn endlich so ein, daß er um Frieden 
bat. „Diesen bewillige ich ihm nicht," antwortete Epaminondas den 
Abgeordneten, „wohl aber einen vierwöchentlichen Waffenstillstand, 
wenn er den Pelopidas fofort ausliefert." Dies geschah, und 
Pelopidas kehrte in die Arme seines Freundes zurück. Drei Jahre 
daraus wurde er noch einmal nach Thessalien geschickt, weil die Ein¬ 
wohner wieder über die Bedrückung Alexanders bei den Thebanern 
geklagt hatten. Es läßt sich denken, mit welcher Erbitterung Pelo¬ 
pidas sich seinem Feinde näherte. Es kam zur Schlacht bei einer 
Hügelreihe, die mau die Hundsköpfe (Kynoskephalä) nannte. 
Pelopidas sah sich spähend um; jetzt erblickte er seinen verhaßten 
Gegner; von Wenigen begleitet, jagte er auf ihn los, rief ihn 
laut beim Namen und forderte ihn zum Zweikampf auf. Aber 
Alexander war feige, er zog sich hinter seine Leibwache zurück, 
und Pelopidas wurde, als er sich durch sie fechtend Bahn machen 
wollte, durch ihre Wurfspieße getödtet. Die Thebaner rächten 
zwar seinen Tod; sie retteten seine Leiche und schlugen die Feinde 
in die Flucht; aber der Fall des trefflichen Feldherrn blieb ein 
schwerer Verlust. 
Um nun die Macht Thebens fester zu begründen, unternahm 
Epaminondas, auf welchem die Kraft,des Staates beruhte, einen 
Zug gegen Sparta. Er brach in den Peloponnes ein und lieferte 
den Feinden eine Schlacht bei Mantinea in Arkadien (362). 
Er bringt glücklich die Spartaner zum Wanken; indem er sie aber 
zu hitzig verfolgt, wird er von einem Haufen der Feinde einge¬ 
schlossen und muß fast allein gegen einen ganzen Schwarm wüthend
	        
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