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Alte Geschichte. 1. Periode. Vorwelt. 
an 180) eines Krokodils, den Kopf einer Eidechse mit den Wirbeln 
eines Fisches, und statt der Füße vorn und hinten gewaltige Flossen. 
Sie gehörte zu den Amphibien, lebte stets im Wasser und nährte 
sich von Fischen und anderen Wasserthieren. Hinten hatte sie einen 
langen gewaltigen Schwanz. Besonders riesenhaft war der Rachen 
und das Auge. Das letztere war so eingerichtet, daß es abge¬ 
plattet und abgerundet werden konnte, um bald in die Nahe, bald 
in die Ferne zu schauen. 1843 wurde im nordamerikanischen Frei¬ 
staate ein Exemplar von 70 Fuß Länge gefunden. Auch gab es 
solche Eidechsen oder Saurier mit einem langen, schlangenartigen 
Halse; ebenso fliegende Saurier, deren flügelartige Gliedmaßen, 
wie bei den Fledermäusen, aus einer faltigen Haut gebildet waren. 
Sehr merkwürdig sind die Höhlen im mnggendorfer Thal in Nord- 
baiern. Eine davon, die gailenreuther Höhle, besteht aus sechs 
bekannten und mehreren unbekannten Abtheilungen. Alle enthalten 
eine Menge Knochen von Thieren der Urwelt; manche liegen 
schichtenweise in den Gesteinen, andere lose am Boden, noch andere 
in Tropfstein eingeschlossen. Je tiefer man in die Höhle eindringt, 
desto stärker wird der Modergeruch, und tritt matt in die fünfte, 
so kommt ein förmlicher Aasgestank dem Eindringenden entgegen. 
Hier liegt eine 5—6 Fuß tiefe Schicht von schwarzer Modererde, 
die durch die Verwesung vieler tausend wilder Thiere entstanden 
ist. Diese Thierüberreste stammen vom Höhlenbären und von einer 
Art Hyänen, nebst anderen Thieren, die ohne Zweifel als Beute 
in diese Höhlen geschleppt worden sind. Also Thiere, die jetzt 
theils dem Norden, theils dem heißesten Süden angehören, lebten 
damals in einem Lande zusammen und machten diese Höhlen zu 
ihrem Wohnsitze. Ein Reisender fand allein 180 Bärenschädel hier 
beisammen liegen, und viele andere wurden noch unter der Tropf¬ 
steindecke gefunden. — Auch von fossilen Vögeln hat man Ueber- 
reste gefunden, unter anderem in Nordamerika in einem Sandstein¬ 
bruche eine Menge Fußstapfen von Vögeln, die zum Theil von 
bedeutender Größe, noch größer als der Strauß, wahrscheinlich 
Sumpfvögel, gewesen sein müssen.*) 
*) »Es war einst ein Zeitalter, bon dem keine Geschichte der Sterblichen redet. 
Da goß die Sonne heißere Strahlen auf unsern Continent und wölbte über ihn 
einen milderen Aether. Liebliche Augen blühten um die Pole, wo jetzt das Eis¬ 
meer stockt und Alles in ewigem Schnee erstarrt. Im Norden erfüllten balsamische 
Wälder die Lüfte mit ihrem Aroma, und dort am Rheine erhoben sich auf schlanken
	        
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