140 Das Deutsche Reich.
preußischen Könige ist die kleine Stadt S i a m a r i n g e u an der Donau.
Südlich von Hechingen erhebt sich aus dem Hohenzollern das wieder-
lnrgeftellte ritterliche Stammschloß der Hohenzollern. Reg.-Bez. Siq-
maringen
2. Der fränkische Iura behält bis Regensburg die nordöstliche
Richtung bei und wird aus dieser Strecke von dem reizenden Thale
der Altmühl durchbrochen. Hier finden sich unweit E i ch st ä d t die be-
rühmten, an Versteinerungen von vorsintflutlichen Pflanzen und Tieren
reichen S o l n h o f e r S ch i e s e r p l a t t e n, welche die geschätzten Li-
thographiesteine liefern. Von Regensburg ab wendet sich der fränkische
Jura nach N. und endet in der Ebene des obern Main, nahe am Fichtel-
gebirge. — Wie der schwäbische Jura, besteht auch er aus einer höhlen-
reichen, wasserarmen Kalkplatte, welche nach X. zn breiter und niedriger
wird. Doch ist die Natur des Gebietes weniger rauh. Es weist srucht-
bare, waldreiche Querthäler auf uud bildet im n. Teile die an landschast-
lichen Reizen reiche „fränkischeSchweiz ". In den wild zerklüfteten
Höhlen derselben hat man ebenfalls Reste ausgestorbener Tiergattungeu
entdeckt.
Ii. Das lüdwestdeutsche Decken.
Es nimmt den ganzen S.-W. Deutschlands eiu. Ter Kern dieses
großen Landbeckens ist die oberrheinische Tiefebene mit ihren
Grenzgebirgen: Schwarzwald, Odenwald und Spessart r.
vom Rhein, und Wasgenwald, Haardt und Psälzer Berg-
l a nd l. vom Rhein. Än diesen Kern des Beckens lehnt sich das große
schwäbisch-fränkische Stusenland als östliches, das kleine
lothringische Stufenland als westliches Vorland an. — Alle
süddeutschen Staaten sind durch Anteile an dem Landbecken beteiligt.
Das Stusenland von Lothringen reicht zudem noch in das preußische
Rheinland hinein, die oberrheinische Tiesebene bis hinter Frankfurt.
1. Die oberrheinische Hiefebene.
1. Bodenform. Tie oberrheinische Tiefebene, das einzige größere
Tieflandsgebiet Süddeutschlands, erstreckt sich in einer Länge von 39» km
und bei einer durchschnittlichen Breite von 35 km von Basel bis Mainz
und Frankfurt a. M. Sie lagert sich als ebenes Tiefland zu beiden
Seiten des Rheinstroms und senkt sich allmählich in südnördlicher Richtung,
(bei Basel 250, bei Mainz 80 na hoch). Im 8. ist die Ebene durch den
Kaiserstuhl, ein aus Vulkangestein bestehendes, waldreiches Massen
gebirge, unterbrochen. In früheren Zeiten der Erdgeschichte war die
Tiesebene ein großer Binnensee, in welchen der Rhein einbrach und ihn
allmählich mit seinen Schwemmmassen ausfüllte.
2. Bewässerung. Die Ebene wird ihrer ganzen Länge nach ^vom
Rhein st r o m durchzogen. Links ist der größte Rebenstuß die Ill,
welche bei Straßburg mündet. Von hier aus führt zwischen Rhein und
III und dann durch'die Burgunder Pforte zum Rhonegebiet der
Rhein-Rhonekanal. Rechts gehen dem Rhein vom Schwarzwalde