fullscreen: Geschichte des Altertums für Obersekunda (Teil 3)

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Griechische Geschichte. 
peloponnesischen Krieges und später; zu seinen Werken gehören die 
„Ritter", in denen er den Demagogen Kleon, die „Wolken", in denen 
er den Sokrates verspottete, die „Wespen", in denen er die Prozeßwut 
der Athener geißelt, während er in den „Vögeln", die ein Wolken- 
kuckucksheim gründen, auf die Neigung seiner Landsleute zu Phon* 
tastischen politischen Plänen anspielt und in den „Fröschen" den Euri- 
pides hart angreift. 
Die Tragödien wurden ebenso wie die Komödien an den Festen 
des Dionysos aufgeführt; je drei Dichter traten mit je drei Tra¬ 
gödien und einem Satyrdrama um einen Preis in Wettbewerb. Die 
Ausstattung der Chöre wurde reichen Bürgern als Ehrenpflicht über- 
tragen; die Schauspieler spielten in Masken, in feierlicher Kleidung 
und schritten auf Kothurnen einher. Die Ausführungen fanden auf der 
Orchestra in dem heiligen Bezirk des Dionysos am Südostabhang der 
Akropolis statt. Hinter ihr pflegte man einfaches Bühnengebäude 
aus Holz zu errichten (ursprünglich ein Zelt, Skene), das die Ankleide- 
räume der Schauspieler enthielt; erst in späterer Zeit ist die Bühne 
erhöht worden. Die Zuschauer saßen auf Holzbänken, am Abhang des 
Burgfelsens; ein steinernes Theater wurde erst im 4. Jahrhundert 
erbaut. 
Die Akro. § 49. Die Blüte der Kunst. Zugleich ist das perikleische Zeitalter 
poIis die Zeit der großen Bildhauer, Maler, Baumeister, die erste Blütezeit 
der b i l d e n d e n K u n st. Wie die tragische Kunst, so trat die bildende 
in den Dienst der Götter; mit Hilfe der in die Bundeskasse fließenden 
Gelder wurden zumal auf der durch die Perser verwüsteten Akro- 
polis von Athen wundervolle Kunstwerke geschaffen. 
Damals wurde durch die Architekten Jktinos und Kallikrates der 
Tempel der Jungfrau Athene, der Parthenon, im dorischen Stil 
erbaut, der schönste antike Tempel, der leider 1687, als die Venetianer 
Athen beschossen, durch eine Bombe zum größeren Teile zerstört worden 
ist. Daneben erhob sich der im ionischen Stil errichtete Tempel der 
Stadtgöttin Athene (Athene Polias) und des Poseidon Erechtheus, das 
Erechtheion; seine lieblichste Zierde ist die Halle der Koren 
(Karyatiden), der Mädchengestalten, die statt der Säulen das Gebälk 
tragen. Den Eingang zur Burg bildete der mächtige, mit dorischen 
und ionischen Säulen geschmückte Torbau der Propyläen, den 
Mnesikles erbaute; südlich von dem gewaltigen Treppenbau, der zu ihm 
hinaufführt, steht auf hochragendem Unterbau der kleine ionifche
	        
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