Bonaparte als Kaiser.
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sogleich vor ein von Murat angeordnetes Kriegsgericht gestellt,
und ihm Schuld gegeben, er habe Plane gegen die Freiheit Frank¬
reichs entworfen und um die Verschwörung Pichegru's gewußt.
Obgleich diese Beschuldigung durch nichts erwiesen wurde und der
Herzog, dem bei dem Verhöre vor Müdigkeit die Augen zufielen,
alles leugnete, so wurde er doch noch in derselben Nacht in den
trockenen Schloßgraben geführt, vor ein offenes Grab gestellt, ihm
eine Laterne an die Brust geheftet und er erschossen, am 20. März
1804. Allgemein empörte diese That, welche zeigte, daß man von
Bonaparte's Willkür alles erwarten könne.
Dann wurde der Proceß jener drei vorgenommen. Da Bona¬
parte nicht wagte, den kühnen Pichegru, der über fein früheres
Leben manches hätte entdecken können, vor das öffentliche Gericht
zu stellen, so ließ er ihn — wie die Sage geht — von vier
Mamelucken in seinem Gefängnisse erdrosseln, und gab vor, er
habe sich selbst entleibt. Auch Moreau war von Bonaparte zum
Tode bestimmt; als aber an dem Tage, wo das Urtheil gefällt
werden sollte, das Volk und die Soldaten in drohender Bewegung
waren und eine allgemeine dumpfe Gähruug bemerkt wurde, wagte
Bonaparte nicht, es aufs äußerste zu treiben. Er ließ ihn zwar
zum Tode verurtheilen, verwandelte aber sogleich die Strafe in
eine zweijährige Hast, und da Moreau nach Nordamerika zu wan¬
dern wünschte, so ertheilte ihm Bonaparte sehr gern die Erlaubniß
dazu. Georges aber wurde hingerichtet.
Nun stand Bonaparte's Lieblingswnnfche, sich zum Kaiser
der Franzosen zu machen, nichts mehr im Wege. Seine be¬
soldeten Schmeichler stellten die Sache so vor, als wenn die Fran¬
zosen ihn bitten müßten, die Kaiserkrone anzunehmen. Das eitle
Volk fühlte sich geschmeichelt, einen Kaiser an der Spitze zu
haben, der feile Senat willigte darein, und so wurde sie ihm denn
übertragen. Der Papst mußte eigens dazu nach Paris kommen,
um ihn am 2. December 1804 in der Notredamekirche zum Kaiser
zu salben. Aber damit noch nicht zufrieden, machte er sich auch
zum König von Italien. Es wurde nämlich der cisalpinischen
Republik angedeutet, ihn sich zum König auszubitten. Er gewährte
die Bitte gnädigst, und ernannte seinen Stiefsohn Eugen Beau-
haruais (sprich Boharuä) zum Viceköuig. Seit der Zeit theilte
er mit vollen Händen Kronen und Länder an die Glieder seiner
Familie aus. Einem unbekannten italienischen Principe de
Bacciochi (sprich Batschjocki), der seine Schwester Elisa gehet-