Neueste Geschichte. 1. Periode. Frankreich. 
rathet hatte, gab er das Fürstenthum Lucca nmö Piombino, seinem 
andern Schwager Mnrat das Großherzogthum Berg, und seinem 
Freunde Berthier das Fürstenthum Neufchatel. 
120. Krieg Oestreichs imb Rußlands gegen Frankreich, 1805, 
Rheinbund, 1806. 
Oestreich hatte -sich nun durch einige Jahre der Ruhe wieder 
erholt und trat, ausgebracht über die grenzenlosen Anmaßungen 
Bonaparte's, mit Rußland und England in eine neue Verbindung, 
die dritte Koalition. Im September 1805 brach der Krieg 
aus. Aber die Ungeschicklichkeit des östreichischen Feldherrn, des 
Generals Mack, verdarb gleich anfangs alles. Er ließ sich bei 
Ulm von den Franzosen einschließen und verlor so den Kopf, daß 
er mit dem größten Theile seines Heeres (der übrige schlug sich 
unter dem Fürsten von Schwarzenberg glücklich durch) sich dem 
Feinde ergab. Schnell drangen die an sich schon überlegenen 
Franzosen durch Baieru nach Oestreich vor. Die Hauptmacht der 
Russen war noch unterwegs und die noch übrigen östreichischen 
Heerhaufen waren zu schwach, den Andrang aufzuhalten. So 
langten denn die Franzosen selbst in Wien an. Der Kaiser war 
über die Donau nach Mähren gegangen und hatte ausdrücklich 
detit Fürsten Auersperg befohlen, die Donaubrücke zu verbrennen, 
sobald sich die ersten Franzosen in Wien sehen ließen. Aber der 
schwache Mann ließ sich von Mnrat überreden, daß schon ein 
Waffenstillstand geschlossen sei, und während beide noch miteinander 
sprachen, ließ Mnrat die Brücke besetzen. Run ergossen sich die 
französischen Haufen auch über Mähren. Eben kam das russische 
Heer (Kaiser Alexander war selbst dabei) in Mähren an und ver¬ 
einigte sich mit den Oestreich ent. Beim Städtchen Austerlitz 
kam es am 2. Dec. 1805 zur entscheidenden Schlacht. Napoleon 
(so hieß er, seitdem er Kaiser war) erfocht einen glänzenden Sieg. 
Mehrere Tausend russischer Garden fanden ihren Tod, indem sie 
sich über einen gefrorenen See zu retten suchten und Napoleon 
das Eis unter ihnen durch Kanonenkugeln zerschmettern ließ. 
30,000 Todte und Verwundete lagen auf dem Schlachtfelde. Die 
Hoffnungen Oestreichs waren nun dahin. Zwar war ein neues 
russisches und östreichisches Heer im Anzuge; aber Franz hatte 
allen Muth verloren, und nahm den Frieden an, welchen ihm 
Napoleon anbot. Er wurde am 26. December 1805 in Preß-
	        
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