Krieg Rußlands gegen Frankreich. 
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über den gegenseitigen Rüstungen. Aber im Frühjahre 1812 zog 
ein so großes und zugleich ausgesuchtes Heer gegen Rußland, wie 
man noch nie gesehen hatte. Mehr als 600,000 Mann Franzosen, 
Oestreich er (denn selbst Kaiser Franz hatte ein Hülssheer geben 
müssen), Preußen, Sachsen, Baiern, Württemberg er, Badener, 
Westphälinger und andere Deutsche, Polen, Holländer, Italiener, 
Spanier und Portugiesen, mit allem reichlich versehen,*) zogen 
durch Deutschland nach Rußland. Alexander eilte, sich mit den 
Türken und Persern, mit denen er damals Krieg führte, zu ver¬ 
tragen, und rüstete sich, so gut er konnte. Aber freilich waren 
seine Heere der Macht des Feindes nicht gewachsen; er hatte nicht 
halb so viel als dieser. Die Russen zogen daher langsam und 
fechtend in das Innere ihres Landes zurück. Napoleon schickte 
einen Theil des Heeres unter Oudinot aus die Straße nach 
Petersburg. Aber hier vertrat ihm Wittgenstein den Weg und 
vertheidigte sich so gut, daß trotz mehrerer Schlachten die Franzosen 
hier nicht weiter als bis zur Düna kamen. Besser gelang es 
Napoleon selbst, der mit seiner Hauptmacht gerade auf Moskau 
losging. Zwei Tage lang wurde zwischen den Franzosen und den 
Russen unter Barclay de Tollt) und Bagration am 17. und 
18. August 1812 bei Smolensk blutig gefochten; 40,000 lagen 
todt oder verwundet aus dem Wahlplatze. Die Stadt ging meist 
in Feuer aus, und die Russen mußten sich zurückziehen. Jetzt über¬ 
nahm der alte Kutusow den Oberbefehl über die Russen. Auch 
er ging immer weiter zurück, nahm aber alle Viehherden mit und 
machte das ganze Land, so weit er zog, zur Wüste, damit die 
Franzosen nichts fänden, die wirklich auch, seitdem sie die russische 
Grenze überschritten, mit Mangel zu kämpfen hatten und dadurch 
viele Menschen und noch mehr Pferde verloren. Am 6. und 7. 
September lieferte er den Franzosen die große Völkerschlacht 
an der Moskwa oder bei Mosaisk. Eine blutigere Schlacht hat 
selten die Geschichte gesehen; 80,000 Leichen sollen das Schlachtfeld 
bedeckt haben! Napoleon selbst rief, als er durch die Leichenhaufen 
ritt: „Ein solches Schlachtfeld habe ich noch nie gesehen!" Die 
*) Außer betn übrigen Troß sah man besondere Krankenwagen, Brücken- 
geräthschaften, ganze Viehheerden, Fuhrwerke, hinten und vorn ztr bespannen, 
Handwerker aller Art, Wäscherinnen und Krankenwärter, Gärtner, Feuerspritzen, 
Schläuche zu Wasserleitungen, ja selbst Kisten mit Glastafeln zu Treibhäusern 
und mit Sämereien, um in den russischen Steppen den Boden zu besäen.
	        
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