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2) Der Krieg bis zum Jahr 421.
Seine wichtigsten Ereignisse sind:
430. Die Peloponnesier verwüsteten in diesem und den
folgenden Jahren das attische Land, dessen Bevölkerung sämmt-
lich sich hinter die Mauern von Athen und des Piräns in
Sicherheit gebracht hatte. In der von Menschen überfüllten
Stadt aber wüthete eine durch Handelsschiffe aus dem Orient
eingeschleppte Pest, welche eine Menge Menschen, im I. 429
auch den Perikles dahinraffte.
428. Abfall der wichtigen Stadt Mytilene auf
.Lesbos von der athenischen Bundesgenossenschaft. Die Stadt
wird von den Athenern wiedergewonnen: eine barbarische
Strafe auf Kleons Antrag vom Volke beschlossen und wieder
zurückgenommen.
427. Das belagerte Platää wird von den Spartanern
und Thebaueru genommen, nachdem ein Theil der Belager-
ten sich glücklich durchgeschlagen hat; der Rest wird gefangen
und hingerichtet. Gleichzeitig tobt ein gräuelvoller Kampf
zwischen der spartanischen und athenischen, der oligarchischen und
demokratischen Partei auf der Insel Korcyra, bei welcher die
zunehmende Verwilderung der Gemüther durch den Bürger-
krieg zu Tage tritt.
425 führen mehrfache Erfolge der Artheiter, besonders die
Besetzung der Feste von Pylos auf altmessenischen Ge-
biete durch Demo st Heues, eine für Athen günstige Wendung
des Krieges herbei. Die bedrängten Spartaner, deren Krieger
auf der Insel Sphakteria eingeschlossen sind, bitten um Frie¬
den: ihre Friedensgesandtschaft aber wird vereitelt durch die
Siegeszuversicht des athenischen Volks und Kleons Uebermuth.
Demosthenes und Kleon bringen die auf Sphakteria einge-
schloffenett Spartaner nach einem Kampf auf dieser Insel
gefangen in Athen ein.
424. Um seiner bedrängten Vaterstadt Luft zu machen,
unternimmt der Spartaner Brasidas einen überaus kühnen