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und ihre Anführer erringen sich eine selbständige Macht.
Das Nachbarland Thessalien ist von Parteien zerrissen, von
denen die eine (Lykophron von Pherä) den Onomarchns mit
den phocischen Söldnern, — die andere (die Alenaden in La-
rissa) den König Philipp von Maeedonien zu Hülse
ruft. Philipp geberdet sich als Vorfechter des delphischen Gottes:
nach anfänglichen Verlusten besiegt er den Onomarchns in einer
großen Schlacht und trifft Anstalt, diesen Sieg zur Gewin-
nnng des Thermopylenpasses zu benützen, die geschlagenen
Phocier bis in ihr Land zu verfolgen: dieß wird durch eine
athenische Flotte gehindert, die im maleischen Golf kreuzte (352).
Der Krieg d auert fort, zerrüttet Griechenland.
3) Demosthenes und sein Wirken bis zum Philokrateischen
Frieden.
Athen hatte sich von den Folgen des peloponnesischen
Krieges einigermaßen wieder erholt und während der Kriege
zwischen Theben und Sparta wieder eine ansehnliche Bundes-
genossenschast um sich gesammelt. Jetzt, wo Sparta
gelähmt, Theben, seiner großen Führer beraubt, wieder zurück-
gegangen war, fiel ihm die Aufgabe zu, im Kampfe gegen die
Uebergriffe des Philippus voran zu stehen. Dieß erkannte
Demosthenes, geb. 384, Sohn eines wohlhabenden Mannes,
der eine Waffenfabrik durch seine Selaven betreiben ließ. Er
verlor früh seinen Vater, erhielt nichtsdestoweniger eine gute
Erziehung, fand als Knabe Gelegenheit einen berühmten Red-
ner jener Zeit, Kallistratns, in einem wichtigen Prozesse zu
hören, besuchte die Redeschule des Jfäus, trat zuerst in einem
Procefse gegen seine Vormünder, die ihm sein väterliches Ver-
mögen veruntreut hatten, selbst als Redner auf. Er macht bei
seiner ersten Rede wenig Glück, wird von Freunden aus die
Notwendigkeit hingewiesen, Vortrag und Geberdenspiel ans-
zubilden, stärkt seine Stimme durch Hebungen am Meeres¬
gestade, seinen Geist durch Studium namentlich von Thneydides
Geschichte des peloponnesischen Krieges) im unterirdischen Stn-