Full text: Das Mittelalter (Teil 2)

III. Germanen und Römer als friedliche Nachbarn. 
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Fünf Jahre nach der Schlacht im Teutoburger Walde erschienen 
die Römer noch einmal in Germanien; ihr Führer war Ger- 
mänikus, der Sohn des Drnsns. Doch dachte er nicht daran, die Be- 
wohner zu unterwerfen; seine Absicht ging vielmehr dahin, einen Rache- 
zug zu unternehmen und die Feinde von Einfällen in Gallien abzu- 
schrecken. Da kamen denn die Römer auch am Schlachtfelde im Tento- 
burger Walde vorüber und bestatteten dort unter Tränen die Gebeine der 
Ihrigen. Auf diesem Zuge hatte Germanikns einen Erfolg, der den 
Arminius besonders schmerzte: es gelang ihm, dessen Frau Thus¬ 
nelda gefangen zu nehmen, und er ließ sie unter sicherer Bewachung 
nach Rom bringen. Sie hat ihren Mann nicht wiedergesehen. 
Arminius selbst nahm ein trauriges Ende. Zwölf Jahre war 
er der Führer der Germanen im Kampfe mit den Römern gewesen. 
Nach seinen glücklichen Kämpfen gegen die Feinde glaubte er sich zum 
Könige der Westgermanen machen zu können. Doch da wurde 
er von den eignen Verwandten ermordet. Im Alter von sieben- 
unddreißig Jahren endete so der Befreier seines Vaterlandes. Lange 
betrauerten ihn seine Volksgenossen, und in Liedern rühmten sie seine 
Taten. 
TTT Gerinanen und Homer als friedliche 
er Limes. Wohl hatten die Römer erkannt, daß es ihnen 
unmöglich war, die Germanen zu unterwerfen; aber auch diese sahen, 
das römische Reich stand viel zu fest, als daß sie es hätten über 
den Haufen rennen können. So richtete man sich denn auf ein fried- 
liches Nebeneinanderwohnen ein, das dann für längere Zeit 
nur selten durch Krieg unterbrochen wurde. Freilich mußten sich die 
Germanen noch gefallen lassen, daß die römische Grenze auf ihre Kosten 
weiter vorrückte. Das ging schrittweise, bis die Römer schließlich die 
Linie gefunden hatten, die ihnen die nötige Sicherheit gegen feindliche 
Angriffe zu gewähren schien. Diese hießen sie Limes, die Grenze. 
Sie wurde zuerst bloß durch Flechtwerk bezeichnet; das sollte den 
Germanen bedeuten, daß sie hier nicht ohne Erlaubnis durch- 
ziehen durften. Nach und nach aber trat an seine Stelle eine wirk¬ 
liche Befestigung, auf die dann der Name Limes überging. Es 
war ein Riesenwerk von 542 Kilometer Ausdehnung, so lang wie der 
Weg von Berlin nach Frankfurt am Main. Von da, wo jetzt 
Nachbarn. 
	        
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