Full text: Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen

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magerer Vergleich ist besser, als ein fetter Proceß. Lieber ein klei¬ 
nes Unrecht gelitten, als vor Gericht darüber gestritten. Besser 
Hab und Gut verloren, als einen falschen Eid geschworen. 
Eigenlieb' ist ein Dieb. Ein reines Gewissen ist ein sanf¬ 
tes Ruhekissen. Gut Gewissen würzt den Bissen. Auf Erden ist 
nichts ohne Furcht, denn ein gutes Gewissen. Wer sein Gewissen 
rein erhält, lebt himmlisch froh in Gottes Welt. Die Tugend hat 
ewige Jugend. An Gottes Segen ist Alles gelegen. Ohne Gott 
heißt lebendig todt sein. 
Gute Sprüche, weise Lehren 
Muß man üben, nicht bloß hören. 
-- 
Zweite Abtheilung. 
Darstellungen und Schilderungen 
(Lebensbilder > 
tut« der Himmels,- Erd- und Naturkunde. 
I. Bon dem äußeren Anblick des Himmels und 
von der Gestalt der Erde. 
Es ist ein wunderbarer Anblick, wenn man im Freien den Himmel 
und die Erde betrachtet. Die Erde erscheint uns da wie eine kreisrunde 
Scheibe, die nach allen Seiten an den blauen Himmel anstößt, der 
Himmel wie ein flaches Gewölbe, oder wie die kleinere Hälfte einer 
Kugel, die inwendig hohl ist, und deren Rand überall auf dem Rande 
der Erdscheibe ruht. Das Wunderbarste aber ist, daß wir gerade in 
der Mitte der Erdscheibe stehen, und daß der höchste Punkt des Him¬ 
melsgewölbes gerade über -unserer Scheitel liegt. 
Es sieht nicht so gar weit aus von dem Punkte, wo du stehst, bis 
dahin, wo Himmel und Etde zusammenstoßen; in etlichen Stunden, 
sollte man meinen, kann man schon bis an den Rand der Erde gelan¬ 
gen, und in einem Tage den ganzen Umkreis der Erde umwandern, 
und kann sich's recht genau besehen, wie der Himmel an die Erde ge¬ 
fügt ist. Aber wenn du es versuchst und schon viele Tausend Schritte 
gegangen bist, so ist es noch immer wie beim Anfang; du stehst noch 
immer in der Mitte der Scheibe und hast noch immer den höchsten 
Punkt des Himmelsgewölbes über deiner Scheitel, und der Rand des 
Himmels steht noch immer genau auf dem Rande der Erdscheibe.
	        
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