Full text: Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet (Kursus 3)

Agesilaus 396-358 vor Chr. 47 
Nun wurde Agesilaus, wie es die Perser gewünscht hatten, aus 
Asien zurückgerufen. Ungern verließ der Held seine Siegesbahn. Zun: Rück- 
zug wählte man den Weg über den Hellespont; dann ging es in Eilmär- 
schen durch Thracien, Macedonien und Thessalien. Schon war man bis 
in die Nähe von Theben gekommen, da erfuhr Agesilaus, daß die Spar- 
tanische Flotte durch den Athener Konon, der in Persischem Dienst stand. 
kurz vorher bei Knidus^ besiegt worden sei. Klüglich verheimlichte er Kmdus 
dies seinen Soldaten, bis er Korinth und dessen Bundesgenossen bei öy*- 
Koronea in Böotien völlig geschlagen hatte (394). agT" 
2. Der Sieg bei Koronea verschaffte den Spartanern von neuem 
das Übergewicht zu Lande; zur See blieb jedoch Konon Meister. Dieser 
fuhr sogar nach Athen und stellte mit Persischem Geld die Mauern wieder 
her (393). Seitdem begaben sich fast alle Inseln und Städte Kleinasiens 
zurück in Athens Schutz. 
Die Spartaner erschraken: die abermalige Obmacht Athens schien ihnen 
heranzunahen. Um derselben vorzubeugen, schlössen sie zu Sardes 387 
mit den Persern den Frieden des Antalcidas-, welcher dte Klem= grubenbe§ 
asiatischen Griechen den Barbaren preisgab und alle Hellenischen Staaten 307 
für unabhängig erklärte. Dieser Friede opferte das, für was die Helden von 
Marathon, Thermopylä, Salamis und Platää gekämpft und geblutet hatten. 
Infolge dieses Friedens suchte bald jede Stadt einen selbständigen 
Staat zu bilden. Die Spartaner aber begünstigten solche Zersplitterung. 
um desto sicherer die Hegemonie über alle ausüben zu können. So zwangen 
sie Theben, welches die Böotischen Städte nicht freigeben, und O l y n t h\ 
welches Thracifche Städte mit sich zu einem Bündnisse vereinigen wollte, 
zum Aufgeben ihres Planes. Spartas eiserne Hand lag schwer auf ganz Hellas. 
Als sich aber der Spartanische Führer Phöbidas bekommen ließ, 
mitten im Frieden (382) die Burg Kadmea zu besetzen, da fand er an 
den Thebanern einen überlegenen Feind. Durch Pelopidas und Hegemonie 
Epaminondas errang Theben (Schlacht bei Leuktra 371, bei Mantinea ^ebenS 
362), wiewohl nur vorübergehend, die Hegemonie, welche Sparta nun 
für immer verlor. 
Agesilaus hatte, obschon man die eigenmächtige That des Phöbtdas 
mißbilligte, seine Mitbürger bewogen, wegen der winkenden Vorteile die 
Kadmea besetzt zu halten. Die Sache schlug aber, wie wir gesehen, ganz 
und gar zum Schaden Spartas aus. — Später (361) zog er nach 
Ägypten, um es in einem Aufstande gegen die Perser zu unterstützen: 
starb aber auf dem Heimweg, 84 Jahre alt (358). 
21. Philipp von Macedonien 359—336. Untergang der 
Griechischen Freiheit 338 vor Chr. 
1. Verfall ber brei Griechischen Hauptstaaten unb Griechenlanbs überhaupt. Phi¬ 
lipp in Xheben. Seine Thronbesteigung 359. Seine Regierung unb Denkungs- 
art. Die Phalanx, Unterwerfung ber Jllyrier, ber Stäbte Amphipolis, Philippi 
1 Knib us, Stabt an ber Sübküste Kleinasiens, ber Insel Kos gegenüber. 
— Olynth, Stabt am Ägäischen Meer in ber Macebonischen Lanbschaft 
Chalcibice. 
2 Antalcibas war ber Spartanische Gesanbte, welcher zu Sarves busen 
Frieden abschloß.
	        
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