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Zweite Abtheilung. Die Erde, als Welt für sich.
Die beiden Seiten des Thales unterscheidet man so, daß man sich
stetS am Anfänge oder Ursprünge desselben stehend, und abwärts sehend,
denkt, und dann die rechts liegende Seite die rechte, die links lie¬
gende die linke Seite des ThaleS nennt. Ein Thal, welches mit
der Längenrichtung eines Gehügels oder Gebirge- durchlaufend ist,
wird ein
Längenthal, ein Thal, welches nicht mit der Längenrichtuüg
eines Gehügels oder Gebirges gleichlaufend ist, sondern die Breiten¬
ausdehnung desselben durchschneidet, ein
Oueerthal genannt. So sind j. B. in den Alpen das Thal
der Rone (welches Wallis genannt wird), daß Thal des Vor¬
der re ins (in Graubünden) und das Innthal, Längenthäker; daS
Reußthal (der Kanton Uri), das Lintthal (der Kanton Glarus)
das Thal des Tessin und das Thal der Etsch, Oueerthäler. Jedes
Thal liegt (gleich dem fließenden Wasser) in seinem Ursprünge höher,
als an seinem Ausgange, und es wird diese Abweichung des Tbalbodens
von der waagrechten Linie der Fall desselben genannt. Ein Thal, in
das sich von den Seiten her kleinere Thäler, oder Gründe und Schluch¬
ten, münden, wird ein
Hauptthal genannt, während die kleinen, in ein größeres Thal
ausgehenden,
Nebenthäler heißen.
Nachbarthäler werden die an einem oder demselben Höhen¬
oder Gebirgszuge liegenden Thäler genannt, die in einem gemeinschaft-
lichen Saume (der Wasserscheide) zusammen treffen.
Zweites H a u p t st ü ck.
Das Wasser.
§.
Allgemein bekannt ist, daß mehr als drei Viertheile der Erde vom
Wasser bedeckt werden. Zu dieser Verhältnißzahl sind aber die unzäh-
lichen Riesel und Bäche, die vielen Flüsse und Ströme, die große Menge
von Seen, nicht hinzu gerechnet. Zieht man den Raum der Erde,
welcher von fließenden Gewässern und von Seen bedeckt wird, mit in
Rechnung, so wird man finden, daß nahe an vier Fünftheile der Erdober¬
fläche von Wasser bedeckt sind, und nur ein Fünftheil derselben als
trockener Boden erscheint.