Vorliegende
Weltgeschichte in Biographien
empfiehlt
Dr. Friedrich Dittes, zu Wien, einer der namhaftesten, wenn
nicht der namhafteste Pädagog der Gegenwart, in seiner Methodik § 54
und 55 auf das wärmste und entschiedenste. Derselbe sagt (Schule der
Pädagogik, Leipzig, Klinkhardt, S. 709):
— — „Nachdem man über die zweckmäßige Form des elementaren
Geschichtsunterrichtes ins klare gekommen war, bedurfte es nur noch der Ein-
ficht, daß es nicht wohlgethan sei, einer Klasse nur das Altertum, der
andern nur das Mittelalter, der dritten nur die neuere Zeit zuzuweisen,
sondern daß es besser sei, im historischen Unterricht analog wie im geogra-
phischen zu verfahren, also das Material in koncentrische Kurse zu ordnen,
und auf jeder Lehrstufe alle geschichtlichen Zeiträume zu durchwandern.
Sehr gut ist dieser Plan ausgeführt in dem Werke von Spieß
und Verl et. Es ist eigentlich ein Lehrgang für die drei unteren Klassen
der Realschule, welcher aber ebenso gut in den drei oberen Klassen der
Volksschule (Bürgerschule) durchgeführt werden kann, wenn man der Welt-
geschichte wöchentlich zwei Stunden widmet. Ich empfehle dieses Werk
den Lehrern angelegentlich und teile aus dem Vorworte des-
selben einige charakteristische Stellen mit."
Wir können diese Stellen hier übergehen und verweisen auf den unserem
Buche vorgedruckten Auszug „aus der Vorrede zur ersten Auflage", dem
jene Stellen entnommen sind.
Herr Dr. Dittes fährt dann fort (§55): „Wir können den vor-
stehenden Auseinandersetzungen nur zustimmen, und jeder Lehrer
wird wohl thun, das Werk von Spieß und Berlet zum Führer
für den Geschichtsunterricht zu wählen. In einer vollständig ge-
gliederten Volksschule werden die drei Kurse dieses Werkes in den drei Ober-
ktassen ziemlich unverändert absolviert werden können. Kann man nur zwei
Geschichtskurse ansetzen, so fällt der dritte Teil des genannten Werkes weg.
Muß man sich endlich, wie es in einer ungeteilten Volksschule nötig sein
dürfte, auf einen einzigen Geschichtskursus beschränken, so wird das Meiste,
was Spieß und Berlet im ersten Teil, und einiges, was sie im zweiten Teil
geben, zu behandeln sein."
Aus dieser Empfehlung des Werkes für die Volksschulen läßt sich
zugleich schließen, daß Dr. Dittes, der selber mehrere Jahre Ober-
lehrer an einer Realschule I. Ordnung (zu Chemnitz in Sachsen) war, die
Einführung des Buches in höhern Schulen überhaupt (Gymnasien, Real-
schulen, Seminaren, höheren Bürger- und Töchterschulen, Handelsschulen, Pri-
vatinstitute u. f. w.), für die dasselbe zunächst bestimmt, zugleich mit
befürwortet haben wollte.
Hildburghausen.
Die Verlagsbuchhandlung.