46 Alte Geschichte.
Roms", zum 6. mal Konsul. 3. Sulla. Bundesgenossenkrieg 91—88; die italienischen
Völker erhalten das römische Bürgerrecht. Mithridates, König von Pontus. Wett-
streit zwischen Sulla und Marius. Erster Bürgerkrieg 88—81. Sulla vor Rom:
Flucht des Marius. Sulla gegen Mithridates. Marius und Cinna ziehen in Rom
ein 87. Ermordung der Sullaner. 4. Erster Mithridatischer Krieg 88—84: Siege
bei Chäronea 86 und bei Orchomeuus 85. Friede 84. Marius' (86) und CinnaS
Tod (84). Sulla besiegt die Marianer uud zieht in Rom ein 82. 5. Seine Rache:
Proskriptionen. Sulla Diktator auf Lebenszeit 81 (die kornelischen Gesetze); dankt 79
freiwillig ab. Sein Tod 78 und seine Grabschrift.
Marms 1. Gajus Marius, der Sohn eines Landmannes, geboren 157 in
geb. 157. Arpinum i, wuchs ohne allen Unterricht auf, gewöhnte aber seinen Körper durch
ländliche Beschäftigungen an Arbeit und Strapazen. Frühzeitig ergriff er das
Waffenhandwerk. Vor Numantia, wo er zuerst dem Feinde gegenüber stand,
erregte er durch seine stattliche Figur, durch seine Ausdauer und Uner-
schrockenheit allgemeines Aufsehen. Schon damals (133) erkannte der jüngere
Afrikanus in ihm den künftigen Feldherrn, und auf die Frage einiger seiner
Freunde: „Wer wird dein Ersatzmann sein, wenn das Schicksal dich uns
entreißen sollte?" antwortete er, indem er Marius auf die Schulter klopfte:
„Dieser hier!" Als Marius nach Rom zurückgekehrt war, erhielt er das
Tribun. Amt eines Volkstribunen und verfocht als solcher eifrigst die Rechte seiner
Standesgenossen. Noch größern Ruhm erlangte er in dem Kriege gegen
Jugurtha 112—106.
Krieg gegen 2. Der numidische1 König Micipsa, ein Sohn des Masinissa,
112—106 ^atte fe'n unter seine beiden Söhne, Adherbal und Hiempsal,
und seinen Neffen Jugurtha geteilt. Letzterer jedoch mordete seinen Vetter
Hiempsal, nahm dessen Land in Besitz und nötigte den Adherbal zur Flucht
Roms nach Rom. Hier hatte Jugurtha durch Gold schon viele Senatoren ge-
Bestechlich- wonnen: sie teilten das Reich in zwei Teile und erkannten dem Neffen den
keit. bessern Teil zu. Auch damit begnügte sich der freche Afrikaner nicht; er
nahm den Adherbal gefangen und ließ ihn hinrichten (112). Diesmal aber
drang der Tribun Memmius auf Krieg gegen Jugurtha. Doch der ins
Feld gesandte Konsul, von dem Numidier erkauft, bewilligte ihm einen vor¬
teilhaften Frieden. Nun setzte Memmius durch, daß Jugurtha zur Verant-
wortung nach Rom beschieden wurde. Jugurtha kam — mit vollem Säckel.
Als ihm Memmius in der Volksversammlung sein Verbrechen vorhielt, unter¬
sagte ein bestochener Tribun (Bäbius) die weiteren Verhandlungen und Ju¬
gurtha blieb ungestraft. Ja, er ließ unter den Augen des Senats seinen
Vetter Massiva, der Anwartschaft ans Numidien hatte, meuchlings um¬
bringen. Alsbald mußte Jugurtha Rom verlassen. Unterwegs zur Stadt
zurückschauend, brach er in die Worte aus: „Ganz Rom ist feil, wenn sich
nur ein Käufer dazu findet?" Eine Kriegserklärung folgte ihm auf dem Fuße.
Zunächst aber erfochten die Römer keine Erfolge. Da setzte (109) der neu-
Metellus. erwählte Konsul Metellus nach Afrika über und gab dem Krieg eine bessere
Wendling. Auch würde der Konsul den Krieg beendigt haben, wäre er nicht
durch Marius von seinem Posten verdrängt worden.
Dieser bewarb sich um das Konsulat und erhielt von dem Volke, welches
dem Mann aus seiner Mitte wohlwollte, die begehrte Würde, und mit ihr
1 Arpiuum, Stadt südöstlich von Rom, im alten Gebiete der Volsker. —
Numidien, Land im nordwestlichen Afrika; entspricht ungefähr dem heutigen Gebiet
von Algerien.