Alexander der Große. . 45
beto und Gaugamela mit Darius zusammen. Dies war die
dritte entscheidende Schlacht, in der Alexander das zwanzigmal
stärkere Perserheer besiegte und das persische Reich vernichtete. Die
Städte Babylon, Su'sa, Persepölis mit ihren kostbaren Schätzen
und Prachtbauten sielen dem Alexander zu, der dieselben mit großer
Freigebigkeit unter seine Feldherrn und Soldaten verschenkte. Den
herrlichen Palast der persischen Könige zu Persepölis ließ er ver-
brennen, um dadurch die Verbrennung Athens durch Xerxes (§ 28)
an den Persern zu rächen. — Von hier zog Alexander, um den
Darius zu verfolgen, in die Länder östlich vom kaspischen Meere.
Allein lebend holte er den Darius nicht mehr ein. Ein nichts-
würdiger Statthalter, Bessus, hatte sich des Darius bemächtigt,
und als er erfuhr, daß Alexander in der Nähe sei, ihn ermordet.
Alexander weinte beim Anblick der Leiche seines Feindes; den
Mörder ließ er ans Kreuz schlagen. In diesen Ländern östlich vom
kaspischen Meere legte Alexander Heerstraßen an, gründete Städte
und öffnete so diese Länder dem Handel und dem Verkehr.
§. 41.
Allein Alexanders großer Geist wollte noch weiter nach Osten.
Darüber entstand Unzufriedenheit und Munm unter seinen Truppen,
die zurückziehen und ihre Siege genießen wollten. Dies bewog den
Alexander, seinen Jugendfreund Philötas, das Haupt der Un-
zufriedenen, steinigen und dessen Vater Parmenio, einen wohlver-
dienten Feldherrn, ermorden zu lassen. Dann drang er vor bis an
den Fluß Indus. Der Indus entsteht aus 5 Flüssen. Dieses
Fünfstromland (Pendschab) zu erobern, kostete ihn viel Muhe, er
selbst schwebte oft in der größten Lebensgefahr; doch besiegte er den
mächtigsten Jndierfürsten Porus; die übrigen kleineren Fürsten waren
uneinig und konnten ihm keinen langen Widerstand leisten. — Gern
wäre Alexander noch weiter östlich bis an den Fluß Ganges vor-
gedrungen; allein seine Soldaten wollten nicht mehr folgen. So
ließ er denn 12 Altäre am Flusse Indus errichten, welche das Ziel
seines Marsches bezeichnen sollten, und trat den Rückzug an. Auf
einer Flotte fuhr das Heer den Jndns hinab; einen Teil seines Heeres
führte sein Flottenführer Nearch an der Küste des indischen Meeres
und des persischen Meerbusens bis zum Euphrat und von da nach
Babylon, während er selbst mit dem größeren Teile des Heeres zu
Lande durch die Wüste von Gedrosien unter unsäglichen Strapazen
wegen des heißen Klimas und großen Wassermangels bis nach Ba-
by'lon zurückzog. Über die Hälfte seines Heeres war durch Wasser-
Mangel, die stechende Sonne Und den glühenden Sand, der die Augen