Übersicht der geschichtlichen EntWickelung Frankreichs bis 1661.
// uach dem 30jährigen Kriege nicht mehr abgehalten wurden.
/ - Dafür gab es seit 1663 einen ständigen Reichstag zu Regensburg,
der durch Abgesandte des Kaisers, der Fürsten uud der
Reichsstädte gebildet wurde. Da Deutschland erschöpft aus dem
großen Kriege hervorging, gewannen die beiden Bürgen des west-
Ubergewicht sälischen Friedens, Frankreich uud Schweden, entscheidenden
iSns"' auJ leme Geschicke. Zu dieser politischen Bevormundung
durch das Ausland kam aber noch, daß das deutsche Volk auch
an geistiger Krast für ein Jahrhundert gebrochen war uud
deshalb in die Nachahmung des Auslauds, besonders Frank-
reichs, verfiel.
Monarchischer Den Hauptvorteil aus deu großen Religionskriegen, deren letzter
Absolutismus,der dreißigjährige war. zog die fürstliche Gewalt. Denn an
diese lehnte sich einerseits die alte Kirche an, um ihr früheres Gebiet
zurückzuerobern, andrerseits suchten und fanden auch die neuen Be-
kenntmsse vor der Gegenreformation gerade bei der Fürstengewalt
Schutz. Infolge davon wurde in ka tho l i fch eu wie in protestan-
tischen Ländern (mit einziger Ausnahme von England) die
Monarchie unumschränkt, was sie in den deutschen Staaten
schon wegen der allgemeinen Erschöpfung aller anderen Kräfte und
Gewalten werden mußte. So folgt auf das Zeitalter der Gegen-
Information das des fürstlichen Absolutismus, der je nach der
Persönlichkeit seines Inhabers segensreich oder verderblich gewirkt hat.
II. Das Zeitalter der absoluten Monarchie 1648—1789.
* Übersicht der geschichtlichen Cntwickelnng Frankreichs bis 1661.
Über Frankreich hatten im Mittelalter die Häuser der Mero-
winger (481 — 751), der Karolinger (751 — 987), derCape-
Valois tinger (987- 1328) und der Valois (1328—1589) regiert. Das
1328-1589. Königtum war bei Beginn der Neuzeit schon so erstarkt, daß es
dem Ausland gegenüber erobernd auftreten konnte. So unterwarf
Ludwig XII. Ludwig XII. (1498 —1515) im Bunde mit Ferdinand dem
um 1500. Katholischen von Aragonien das Königreich Neapel, aus
welchem die Franzosen jedoch bald darauf von ihrem eigenen Bundes¬
genossen durch die Schlacht am Garigliano (1504) verdrängt
Franz I. wurden. Dafür eroberte Franz I. (1515-1547) durch den Sieg
seit 1515. von Marignano 1515 das Herzogtum Mailand, das er
jedoch durch die Niederlage bei Pavia 1525 wieder verlor,
behauptete aber in vier Kriegen gegen Karl V. die Bour-
gogue. Ein Gegner der Protestanten im eigenen Land,
unterstützte er dieselben doch in Deutschland gegen den
Heinrich Ii. Kaiser und verbündete sich gegen diesen sogar mit den Türkeu.
um 1555. Sein Nachfolger Heinrich II. (1547—1559) entriß 1552 Metz,