Die drei Kriege mit den Samnitern. 
sichte unb ben Augen. Der Römer, barin ein Zeichen ber Götter 
erbliefenb, kämpfte tapfer fort unb streckte ben Gallier zu Boben. 
Hierauf entflog ber Rabe gegen Osten zu. Marcus Valerius 
aber erhielt ben Beinamen: Rabe (corvus). — Um biefe Zeit ent¬ 
staub in Rom ein Erbbeben, unb mitten auf bem Markte öffnete 
sich ein tiefet Schlunb. Man fragte bas Orakel um Rat unb er¬ 
hielt bie Antwort, baß ber Schlunb sich schließen würbe, wenn Rom 
bas kostbarste, was es habe, bem Abgrnnb weihe. Kaum war bieser 
Orakelspruch bekannt geworben, als ein kühner römischer Jüngling, 
Marcus Curtius, hoch zu Roß in ben Schlunb sich stürzte, unb 
über bem kühnen Ritter schloß sich bie Erbe. 
Die drei Kriege mit den Samnitern (343—290 v. Chr.). 
§. 54. 
Jetzt erst, nachbem bie Plebejer gleiche Rechte mit ben Pcitri- 
eiern erlangt hatten, fängt Rom an, auch bas übrige Italien zu 
unterwerfen. Süböstlich von Satium liegt bie Lcmbschast ©am- 
nium; bort wohnten bie Samniter, ein kräftiges Bergvolk, mit 
welchem bie Römer vom Jahre 343-290 v. Chr. brei 'bebeutenbe 
Kriege burchkämpften. — Die Samniter griffen bie Stabt Capua 
in (Sampanten an; bie Einwohner von Capua baten bie Römer 
um Hülfe, unb so entstaub ber erste Krieg zwischen ben Römern 
unb ben Samnitern 343—340 v. Chr. In einiger Entfernung 
von Capua liegt Cumä am mittellänbischen Meere; hier schlug ber 
römische Consul Valerius Corvus bie Samniter. Balb barauf 
gelang es ben Samnitern, ein römisches Heer in ben Gebirgen 
von ©amnium einzuschließen, unb sie hätten" es aufgerieben, wenn 
nicht ber altere Decius Mus bie Samniter geschlagen unb bie 
Römer befreit hätte. Das römische Heer überreichte bem Decius 
Mus einen aus Gras gemachten Kranz; es war bies bamals ber 
gewöhnliche Ehrenlohn beffen, ber einen Heeresteil aus ber Gewalt 
bes Feinbes befreit hatte. Jnbeffen erhielten bie Samniter einen 
günstigen Frieben, weil bie Latiner sich gegen bie Römer empört 
unb Zutritt zu bem Senat, zum Consulamt unb ben übrigen 
Amtern verlangt hatten. In diesem Satinerfrieg (340-337) 
zeigte berfelbe Decius Mus seine Vaterlanbsliebe.' Er ließ sich 
vor ber Schlacht am Berge Vesuv von ben Priestern zum Tobe 
weihen, stürzte sich bann mitten unter bie Feinbe unb gewann burch 
seinen 21.0b einen glänzenben Sieg. Balb barauf stauben bie 
Römer unter ber Anführung bes Manlius Torquatus ben 
Satinern bei Trifänum (nicht weit von Mintumä am Küsten- 
flüßchen Siris) gegenüber. Dieser Torquatus hatte schon vor ber Schlacht 
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