Full text: Römische Kaisergeschichte, Die deutsche Geschichte des Mittelalters (Teil 2)

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wurde allgemein anerkannt und, zwanzigjährig, zu Aachen gekrönt 
(1215). Otto starb machtlos auf der Harzburg (1218). 
c) Jnnocenz III. (1198-1216). Unter diesem Papste wurde 
der Gedanke Gregors VII., die päpstliche Macht zur Herrschaft über 
die weltliche zu erheben, der Verwirklichung nahe gebracht. In 
die deutschen Thronstreitigkeiten, in die englisch-sranzösischen Wirren 
griff er gebieterisch ein. Er regte auch einen neuen, den vierten 
Kreuzzug an. Doch dieser (1202—1204) wurde durch den Eigen¬ 
nutz der Republik Venedig von seinem eigentlichen Ziele, dem 
Heiligen Lande, abgelenkt und gegen Konstantinopel gerichtet. 
Die Hauptstadt und der größte Teil des griechischen Kaiserreiches 
wurde erobert und ein „lateinisches Kaiserreich" gegründet 
Doch hatte dieses ebensowenig Bestand als das Reich von Jerusalem 
und fiel nach wenig mehr als 50 Jahren wieder unter griechische 
Herrschaft zurück. 
In Italien gelang es Jnnocenz, das päpstliche Machtgebiet 
(um Spoleto) zu erweitern und für dasselbe die Anerkennung 
der Selbständigkeit von den deutschen Königen zu erwirken. 
7. Ariedrich II. (1215—1250). § 50. 
a) Die Anfänge Friedrichs II. Friedrich II. war ein hoch¬ 
begabter und feingebildeter Fürst, beseelt von dem Gedanken, die 
Machtstellung wiederzugewinnen, die sein Großvater und sein Vater 
besessen hatten. Aber an dem Fürstenhofe zu Palermo erzogen, 
fühlte er sich mehr als Italiener denn als Deutscher. Er bewirkte, 
daß die deutschen Fürsten seinen jungen Sohn Heinrich, den er 
bereits zum Erben seines süditalischen Königreiches bestimmt hatte, 
auch zu seinem Nachfolger in Deutschland wählten. Nachdem er 
hieraus nach Italien zurückgekehrt war (1220), betrat er nur noch 
zweimal auf wenige Jahre den deutschen Boden. 
In Italien erhielt er vom Papste (Honorius III.) die Kaiser¬ 
krone und war dann mit Eifer und Erfolg bemüht, seinem unter- 
italischen Reiche innere Ruhe und feste Ordnung zu geben. 
b) Ter fünfte Kreuzzug (1228—1229). Friedrich hatte bereits 
bei seiner Krönung zu Aachen einen Kreuzzug gelobt, die Aus¬ 
führung des Gelübdes aber hinausgeschoben. Endlich gab er dem 
Papste das Versprechen, spätestens 1227 den Zug anzutreten. Er
	        
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