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Die griechischen Staaten.
2. Nordgrenze. Europäische Türkei [Thessalien. Albaniens.
3. Westgrenze. Ionisches Meer. Glieder: Golf von Arta;
Golf von Pairas; kleine Dardanellen; Golf von Lepanto oder
von Korinth; Golf von Arkadhia.
4. Südgrenze. Mittelländisches Meer. Glieder: Golf von
Koron; Golf von Marathonisi.
3. Größe: 895 Q.M.
Ä. Oberfläche. Griechenland umfaßt den südlichen Theil von dem
Gebirgssystem der türkisch-griechischen Halbinsel. Mehrere
kleine Küftenebenen.
1. Livadien [Hellas] hat eine höchst mannigfaltige und wechsel¬
volle Oberfläche. Ueberall erheben sich einzelne B erg'haufen und Berg¬
gruppen, welche durch Einsenkunaen von einander abgesondert sind und
zum Theil mit schroffen, hohen Felsmassen in äußerst Malerischen Formen
aufsteigen. Nur einige kleine Tiefebenen, wie die des Mavro Potami
und die des Sees von Topolias. Chelidonia Gebirge 8,000'. Ka-
tavothra-Gebirge [0em] 6,700'; es endet am Golf von Zeituni mit
dem berühmten, 1 Meile langen und jetzt 1,800 Schritte breiten Küstenpaß
der Thermopylen [—warme Thore; so genannt von den in der Nähe her¬
vorsprudelnden warmen Schwefelquellen]/ Li akuraB e rg [Parnassus] 7,500'.
Zagora Gebirge [Helicon] 4,700'. Elateas Gebirge [Eitüaeron]
4,300'. Mendeli Gebirge [Pentelicon] 3,400' mit berühmten Mar¬
morbrüchen. Berg Trelo-Buno [Hymcttus] 3,100'. Der felsige Isth¬
mus [Landenge] von Korinth verbindet Livadien mit Morea; er ist an
der schmälsten Stelle nur 3/4 Meilen breit und 120' hoch.
2. Morea [Peloponnésus] ist ein wildes Bergland. In der Mitte
liegt die 2,000' hohe Hochebene von Arkadhia, welche mit Bergketten
von mehr als 6,000' Höhe besetzt ist. Rings um diese Hochebene lagern
sich 6,000' bis 7,000' hohe Randgebirge. Hagios Ilios im Pente¬
il aktylon [Taygetus] 7,400'. Einige kleine Tiefebenen an der West¬
küste, so wie an den Busen von Koron, Marathonisi und Nauplia.
3. Die Inseln im ägäischen Meere sind felsig, zum Theil vul¬
kanisch und 3,000' bis 5,000' hoch.
8. Gewässer.
1. Der Aspropotamo [Achelöus]. Vom Pindus in Albanien.
2. Der Ruphia [Alpheus]. Vom CentralplateauMorea's. Mün¬
dung in den Busen von Arkadhia.
3. Der Iri [Eurötas]. Vom Centralplateau Morea's, mündet in
den Busen von Marathonisi.
4. Der Mavro Nero oder Mavro Potami [—Schwarz¬
wasser. Cephissus]. Er kommt vom Chelidonia Gebirge und mündet m
den See von Topolias. Letzterer fließt bei hohem Wasserstande durch na¬
türliche Spalten und Höhlungen, welche Katabothra [= Vertiefungen]
genannt werden und sich im östlichen Kalkgebirge befinden, in den Kanal
von Talandi.
5. Der Al am ana oder Hellad a [Sperchéus] mündet in den
Busen von Zeituni.
6. Seen. Sechs größere Seen in Livadien; darunter der See
von Topolias [Copáis Lacus], Zwei größere Seen in Morea.
6. Klima. Keine großen Wärmeunterschiede nach wagerechter Aus¬
dehnung, da das Land zwischen den Isothermen von + 17° und + 15° C.
liegt. Jährliche Mittelwärme in Athen: -st 15,50 0. Große Tempe¬
raturverschiedenheiten nach senkrechter Ausdehnung. Wäh¬
rend in den Küstenebenen fast nie Schnee fällt, sind die höchsten Gebirgs¬
gegenden beinahe 6.Monate lang mit Schnee bedeckt; wenn an den Küsten
des Peloponnes voller Frühling ist, so herrscht aus den Hochebenen von