Full text: [Teil 2,1] (Teil 2,1 für Untertertia)

38 Gründung germanischer Reiche auf römischem Boden. 
Veränderungen sind durch sie geschehen, was für Wirkungen hat sie aus- 
geübt? — Ivo sind die Völker geblieben, die in ihr eine 5ührerroIIe 
spielten? — Sie sind verschollen, und nur wenige Namen erinnern undeut- 
lich an die Stätten, mo sie einst gewohnt (Katalonien = (Botalanten, Anda¬ 
lusien, Lombardei, Burgund). Und doch dauerten ihre Wirkungen fort 
auch nach ihrem Untergange. Das große römische Weltreich lag am 
Boden. Germanen hatten es gestürzt, sie spielten fortan die Hauptrolle 
in der Weltgeschichte. Germanisches und Römisches vermischte sich. Ger¬ 
manisches Recht und germanische Verfassung drang auch in die romanisch 
gebliebenen Staaten. Hber auch die germanischen Völker nahmen nach 
und nach römische Bildung und Kultur an. Sie waren ja durch die 
Völkerwanderung mehr nach Westen und dadurch den Romanen näher 
gerückt, während den Osten bis zur Elbe Slawen besetzten. Bald bildete 
sich zwischen germanischen und romanischen Völkern eine Gemein¬ 
schaft in Sitte, Glauben und Recht. — Der Boden Galliens war am 
günstigsten für einen Austausch germanischer und römischer Kultur, hier 
entstand auch das Reich, in dem sich bald germanisches und römisches 
Wesen friedlich durchdrang. 
Die Seit der Völkerwanderung fand aber ihren starken Nachhall noch 
in den Sagen der Germanen. Die gewaltigen Heldengestalten Theoderichs 
und Attilas lebten in Liedern fort. Wie für die Griechen der trojanische 
Krieg, so war für die Germanen die Völkerwanderung das große (Er- 
eignis, das ihren Dichtungen immer neuen Stoff gab.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.