Full text: [Teil 2,3] (Teil 2,3 für Untersekunda)

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Das Zeitalter Friedrichs des Großen. 
reichs Unterstützung mit Entfaltung großer Pracht in Krankfurt a. ITT. 1742 
Kari vii. deutschen Kaiser gewählt und gekrönt. Nach dem Breslauer frieden 
1742-1745 mit Preußen führte Maria Theresia den Krieg gegen Bayern und Frank¬ 
reich mit mehr Glück. Prag wurde im Dezember 1742 von den Feinden 
reicherer- ge™umt, und Bayern von österreichischen Truppen überschwemmt, so daß 
Bayern KarI flI6ert nW einmaI seine Residenz München behaupten konnte und 
die Gastfreiheit seiner Reichsstädter anflehen mußte. 
Die Erfolge Österreichs, dessen pragmatische Armee, aus Engländern 
?-Ag-n' und Österreichern bestehend, bei Dettingen die Kaiserlichen, Franzosen und 
Bayern besiegte, und dessen Verträge mit England, Sardinien und Sachsen, 
SS öie im herbst 1743 zu Worms abgeschlossen wurden, machten Friedrich für 
seine neue Erwerbung besorgt, wußte doch Friedrich nur zu gut, daß 
Maria Theresia den Verlust Schlesiens nicht verschmerzt hatte. „Alle Übel 
scheinen ihr gering gegen die Abtretung Schlesiens," schrieb damals der 
englische Gesandte an seinen Hof, „den schönsten Edelstein der Krone hält 
sie für ausgebrochen. Sie vergißt die Königin und bricht, wenn sie einen 
Schiester sieht, wie ein XDeib in Tränen aus." 
Ob ITTaria Theresia es in diesem Jahre auf eine Wiebereroberung 
Schlesiens abgesehen hatte, ist allerdings nicht sicher, vielleicht hat sie auch 
daran gedacht, sich für das verlorene Schlesien in Bayern, das von ihren 
Truppen besetzt war, Ersatz zu schaffen. Ruch dies zog Friedrich in Er¬ 
wägung und erklärte offen, daß er es nicht ruhig mit ansehen werde, daß 
das Reichsoberhaupt auf die Dauer unterdrückt würde- denn der Kaiser 
lebte fern von feiner Residenz als Flüchtling in Frankfurt a. ITT. 
sji* § 6- Der Beginn des Zweiten Schleichen ttrieges. So begann 
17M-1745 öer Zweite Schleiche Krieg, indem Friedrich, im Bunde mit Frankreich, im 
August 1744, als Beistand des bedrängten Kaisers, an der Spitze von 80000 
^öhm-n" „kaiserlichen Hilfsvölkern" in Böhmen einfiel. In drei Heersäulen über¬ 
schritten die Preußen die Grenze, indem zwei Kolonnen durch Sachsen, die 
dritte durch Schlesien vorrückte, während zwei Armeekorps zum Schutze 
Brandenburgs zurückblieben. Anfang September vereinigten sich die ver¬ 
schiedenen Korps der preußischen Armee vor Prag und bezogen ein Lager 
am Weißen Berge. Die Belagerung der Stadt begann am 10. September, 
am 12. September wurde der Ziskaberg genommen, und als am 16. Sep¬ 
tember, nachdem Bresche gelegt war, der Sturm auf die Stadt bevorstand, 
Uprra9gaS6e übergab der Kommandant der Festung die Stadt mit 12 000 ITTann und 
130 Geschützen, von Prag aus rückte Friedrich in das südliche Böhmen 
und verzettelte seine Truppen mit der Besetzung der Städte Gabor, Budweis 
und Frauenberg. 
öesnprfn3nen Inzwischen war Prinz Karl von Lothringen, der die österreichische Ar- 
c°th!inge"n mee anführte, ohne von den Franzosen infolge der Erkrankung Ludwigs XV. 
gehindert zu werden, vom Rhein an die böhmisch-bayrische Grenze
	        
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