Full text: [Teil 2,3] (Teil 2,3 für Untersekunda)

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Das Zeitalter Friedrichs des Großen. 
Oer Siebenjährige Krieg. 
politische §11- Die Entstehung des Krieges. Nach Abschluß des Dresdener 
?°lwng Friedens hatte Friedrich erklärt: „Die nach mir Kommenden mögen das 
Ihrige tun, ich habe erworben, an ihnen wird es fein, zu erhalten. Ich 
werde hinfort keine Katze mehr angreifen, es fei denn, mich zu verteidigen." 
Hach diesem Programm richtete sich Friedrichs politische Haltung in den 
Iahren 1745 bis 1756. Er hielt sich in der Defensive, bis ihm die sichere 
Kunde wurde, daß Österreich Bündnisse einging, die dazu bestimmt waren, 
8E3* Preußen zu erdrücken. Zwei Männer standen Maria Theresia jetzt zur 
Seite, die dies Ziel uno er rückt im Huge behielten: der Feldmarschall Daun, 
öer für eine tüchtige Ausbildung des Heeres Sorge trug, und der Staats' 
fanzier Graf K a u n i tz , der öer Ansicht war, „daß Preußen überm Haufen 
gerannt weröen muß, wenn öas öurchlauchtigste ErzHaus aufrecht stehen 
zwischen Bereits 1746 gelang es Österreich, Kußlanö auf seine Seite zu ziehen. 
«SÄ Kai!erin ^isabeth, eine Tochter Peters öes Großen, wuröe mit leichter 
Blühe für ein Bünönis mit Österreich gewonnen, öa sie von leiöenschaft- 
lichem haß gegen öie Person Frieörichs erfüllt war. 
Schwerer wuröe es Kaunitz, Frankreich, öas länger als ein 3ahrhunöert 
im Gegensatz zu Habsburg gestanöen hatte, zum Bundesgenossen zu ge¬ 
winnen. Erst als Frankreich öen Kampf um öie Vorherrschaft in Norö- 
amerika mit Englanö aufnahm unö König Georg II. von Englanö mit 
zwischen Sneörtch im Januar 1756 öen Vertrag von westminster schloß, in öem 
P6ngianbnb6eiöe im 3alIe eines Angriffes auf Hannover oöer Ostpreußen Hilfe 
zusicherten, schloß Frankreich nach langen Derhanölungen im ZTtai 1756 ein 
pWn bünönis mit Österreich, zunächst freilich nur zur Derteiöigung. 
unflranl Jrieörich erfuhr, öaß man ihn im Frühjahr 1757 angreifen wolle, unö 
reich als er von österreichischen Rüstungen in Böhmen hörte, ließ er in Wien 
anfragen, ob öieselben auf ihn zielten. Als öreimal eine ausweichenöe 
Antwort erfolgte, beschloß Frieörich, öer schon seit Beginn öes Sommers 
im geheimen gerüstet hatte, nicht zu warten, bis er angegriffen wuröe, 
sonöern öen Krieg augenblicklich in Feinöeslanö zu tragen. Er griff in öer 
Notwehr zu öen Waffert, unö öer Epistel Voltaires, öer öem König öafür, 
öaß er tvieöer öie Schrecken öes Krieges entfessele, öen Untergang seines 
Ruhmes verfünöete, setzte er hochgemut öie Worte entgegen: 
„Doch ich, umdräuet von verderben, 
Muß kühn dem Sturm entgegenziehn, 
flls König denken, leben, sterben." 
?ch" n" § U- Das Iahr 1756. Am 29. August rückten 60 000 Preußen in 
Sachsen ein, öas, wenn es auch öem antipreußischen Bünöms nicht bei¬ 
getreten war, öoch unablässig gegen Preußen geschürt hatte. Mit öer 
Besetzung Öieses Canöes wollte sich Frieörich eine gesicherte Grunölage für
	        
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