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Dos Zeitalter Friedrichs des Großen.
5rpian*s ^ur e*n Sieg konnte ihn aus dieser trostlosen Lage erretten, davon
war Friedrich durchdrungen. Er verteilte nun die Kräfte so, daß er selbst
die Verteidigung Sachsens gegen Daun übernahm, während Prinz Heinrich
und General Fouque den Huftrag erhielten, Schlesien gegen die Russen und
General Laudon zu decken. Die Absicht des Königs, die Österreicher in
Sachsen anzugreifen, konnte nicht zur Ausführung kommen, da der vor-
sichtig abwartende Daun jeder Schlacht auswich.
bei Landes- Schlesien erlitten öie Preußen zunächst eine Schlappe, da Fougue,
Hut 1760 öer öie Grenze gegen Böhmen verteiöigen sollte, am 23. Iuni 1760 von
erörücfenöer Übermacht bei Lanöeshut angegriffen wurde und nach Helden-
mütiger Gegenwehr schwer verwundet mit 17 000 Mann in Gefangenschaft
geriet. Fouque, ein Jugendfreund Friedrichs aus den Rheinberger Tagen,
wurde, da er anders als Finck bei Maxen die Ehre des preußischen
Namens gerettet hatte, von dem König als der preußische Leonidas
gefeiert.
§ 19. Die Schlacht von Liegnitz und der Überfall von Verlin.
Da auch öie Festung Glatz von öen Österreichern erobert war unö Lauöon
5rit$eiItDor Areslau zog, beschloß Frieörich, öer Dresöen nicht hatte in seine Gewalt
seilen bringen können, nach öem gefähröeten Schlesien zu eilen. Breslau, öas
tapfer vom General Tauentzien oerteiöigt wuröe, hielt sich so lange, bis
Prinz Heinrich, öer in öer Neumark öie Bewegungen öer Russen beobachtet
hatte, zum Entsatz herbeieilte. Lauöon sah sich hieröurch gezwungen, öie
Belagerung öer Staöt aufzugeben.
steilun öer Inzwischen war Frieörich in Eilmärschen aus Sachsen herbeigeeilt,
Ästerreicher D°n Ztvei österreichischen Heeren unter Daun unö Lacy begleitet, öie sich
mit Lauöon, öer von Breslau heranzog, an beiöen Ufern öer Katzbach
vereinigten. Frieörich fanö sich hier einem öreifach überlegenen Feinö
gegenüber, öa öie Österreicher über 90 000 Mann verfügten, tvährenö öie
preußische Armee nur 30 000 Mann zählte. Hußeröem stanöen öie Russen
in beörohlicher Nähe. Die Österreicher geöachten hier bei Liegnitz an öer
Katzbach öem König „ein zweites Hochkirch" zu bereiten. Die Preußen
sollten in öer Frühe öes 15. August von Daun in öer Front, von Lacy in
öer rechten unö von Lauöon in öer linken Flanke angegriffen weröen.
Frieörich aber kam öem zuvor, inöem er am Abenö öes 14. August sein
Lager bei Liegnitz verließ unö nach Pfaffenöorf marschierte. Der Gegner
ahnte öavon nichts, öenn in öem Lager bei Liegnitz blieben bis %2 Uhr
Schiacht bei n0d?tS §elöwachen zurück, öie von Bauern unterstützt, öie Wachtfeuer
Liegnitz i76o unterhielten. Als es am 15. August eben zu öämmern anfing, kam Lauöon
mit 30 000 Mann angerückt unö war völlig überrascht, als er sich bei Pfaffen-
öorf öer ganzen preußischen Armee gegenüber sah. Innerhalb von zwei
Stunöen wuröe Lauöon, öer sich in öer Hoffnung, von Daun unterstützt
zu weröen, getäuscht sah, völlig geschlagen unö zog sich über öie Katzbach