Full text: Geschichte des Altertums (Teil 1)

— 41 — 
mit seinen Gefährten endlich wieder in Griechenland an. Nach dem 
Schisse Argv wird der Zug der Argonautenzug genannt. 
Der trojanische Krieg. x) Paris, der Sohn des trojanischen 
Königs Priamus, weilte als Gast bei dem Könige Menelans von 
Sparta. Er verletzte das Gastrecht, raubte die Gemahlin des Königs, 
die schöne Helena, und floh mit ihr und vielen Schätzen über das 
Meer nach Troja. 
Diese Schmach zu rächen, erhob sich ganz Griechenland; Troja 
sollte zerstört und die entführte Königin zurückgeholt werden. Unter 
der Führung Agamemnons, eines Brnders des Königs Menelans, 
versammelten sich die Griechen zum gemeinsamen Rachezuge im Hafen 
von Aulis. Um von den Göttern einen günstigen Wind für bie Hin¬ 
fahrt zu erflehen, sollte Iphigenie, die Tochter des Agamemnon, 
geopfert werden. Doch die Göttin Artemis entführte die Jungfrau 
in einec Wolke nach Tanris am Schwarzen Meere; statt des Mädchens 
wurde ein unterschobenes Reh den Göttern geopsert. 
Glücklich ging die Fahrt von statten. Zehn Jahre lang belagerten 
die Griechen Troja; griechische und trojanische Helden bekämpften sich 
mit wechselseitigem Glücke auf der weiten Ebene vor der Stadt. In 
strahlender Rüstung fuhren sie auf ihren Streitwagen, die von zwei oder 
drei feurigen Rosien gezogen wurden, auf den Kampfplatz, lobten mit 
lauter Stimme ihre edle Abkunft und forderten sich stolz und trotzig 
zum Streite heraus; dann begann der fürchterliche Zweikampf. Schwerter 
blitzten, Lanzen zersplitterten, Schilde klirrten, und lauter Zuruf erscholl 
aus den Schlachtreihen des Fußvolkes, das auf beiden Seiten aufgestellt 
war. Um die Leiche des Gefallenen und feine kostbare Rüstung wurde 
von den Mannschaften im erbitterten Kampfe gekämpft. Unzählige 
Griechen und Trojaner und unter ihnen die gefeiertsten Helden haben 
ihr Leben auf ber Walstatt gelassen. Hektor, ber tapferste ber Tro¬ 
janer, erschlug ben Patroklus, beit Herzeusfreuub bes Achilles, 
bieser wieber ben Hektor; Achilles würbe von Paris getötet, ber ihm 
mit einem Pfeile bie Ferse, bie einzige Stelle, an ber er verwunbbar 
war, bnrchbohrte. 
Nach zehn Jahren wurde die Stadt Troja von den Griechen durch 
eine List erobert. Auf den Rat des Odyffeus, des klugen Königs 
von Ithaka, bauten die Griechen ein hölzernes Pferd von ungeheurer 
*) Die Trümmerstätte von Troja, der Hügel von Hissarlik, ist von den 
deutschen Forschern Schliemann und Dörpfeld untersucht; die wertvollen 
Funde, die dort gemacht wurden, befinden sich jetzt in Berlin.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.