zur Gründung
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Grstev Abschnitt.
Die alten Deutschen (Germanen).
Das Land der alten Deutschen. Das Land der alten Deutschen
hatte eine bedeutend größere Ausdehnung, als das jetzige Deutsche Reich;
es erstreckte sich vom Rhein im Westen bis weit über die Weichsel hinaus
in die somatische Tiefebene, von den Alpen bis zur Nord- und Ostsee.
Dieses weite Gebiet wurde vou den Römern, denen wir die ältesten Nach-
richten über das Land und Volk der alten Deutschen verdanken, Ger-
manien genannt. Das Land aus der linken Rheinseite, das ebenfalls
von deutschen Volksstümmen bewohnt wurde, rechneten die Römer zu
Gallien, Skandinavien, das sie sür eine Insel hielten, zu Germanien.
Die römischen Schriftsteller schildern das Land im Vergleich zu dem
sonnigen Italien als rauh und unwirtlich und mit undurchdringlichen
Wäldern bedeckt. Unter diesen heben sie besonders den hercynifchen
Wald hervor, der sich über gauz Mitteldeutschland, von dem Rhein bis
zu den Karpaten ausdehnte und sich sechzig Tagereisen in die Länge
und nenn in die Breite erstreckte. In dem Dickichte der Wälder hausten
Bären und Wölse, Auerochsen und Elentiere; Wildschweine fanden in
großer Anzahl an Eicheln und Buchelu eine vortreffliche Nahrung.
Der weite Wald war die Heimat des jagdliebenden Germanen, das Wald-
leben umschloß seine Kultur, mit ihm war sein Denken und Fühlen aufs innigste
verwachsen. Die feierlich einsame Umgebung gab dem germanischen Wesen
Ernst und Religiosität und erhielt Einfachheit und Reinheit der Sitte. Nicht
B r o ck m a n n, Lehrbuch der Geschichte. II. 1