Full text: Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden (Teil 3)

b) Beköstigung und Bekleidung. Die Beköstigung 
war schlicht, aber kräftig und gesundJ jedoch bei fröhlichen oder ernsten 
Familienfesten wurden große Essen gegeben und die Gäste reichlich und 
vortrefflich bewirtet. Die Kartoffel, die anfangs nur als „feines 
Gemüse" bei besonderer Gelegenheit auf dem Tische erschien, fand immer 
weitere Verbreitung. Der Kaffee war bei seinem hohen Preise noch 
nicht zu einem Volksgetränke geworden; er wurde nur irrt Kreise der 
Freundinnen und in Kaffee- und Kucheuhäusern getrunken. Zucker, 
Tee und Tabak wurden immer beliebter. Statt des Weines, der 
außer bei festlichen Gelegenheiten nur iu Gegenden mit Weinbau geuommen 
wurde, liebte man einfache, aber nahrhafte Biere. 
Frachten aus der Zeit Ariedrichs des Großen. 
In der Kleidung war für Männer und Frauen die Pariser 
Mode bestimmend. Die Männer liebten lange, bunte Westen, den 
„Jabot", ein Hemd mit Spitzen an Hals und Brust, Röcke aus buntem 
Sammet und Seide mit großen Metallknöpfen und breiten Aufschlägen; 
um die Schultern wurde ein breiter Spitzenkragen gelegt. Man trug 
Kniehosen, lange seidene Strümpfe und Schnallenschuhe. Das natürliche 
Haar bedeckte mau mit mächtigen Perücken (Allougeperückeu), deren 
lange und gekräuselte Haare über beide Seiten der Brust und den Rückeu 
himmterwallten. Ein zierlicher Stoßdegen (Kavalier) uud ein Hut mit 
breiter Krempe und Walleuder Feder, später ein dreieckiger Hut vervoll- 
stäudigten diese unnatürliche und lästige Kleidung.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.